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Geschichte der Buchdruckerkunst in ihrer Entstehung und Ausbildung : Ein Denkmal zur vierten Säcular-Feier der Erfindung der Typographie ; Mit einer reichen Sammlung in Holz und Metall geschnittener Facsimiles der seltensten Holztafeldrucke, Nachbildungen von Typen alter berühmter Officinen und Proben von Kunstdrucken nach den neuesten Erfindungen unserer Zeit / von Dr. Karl Falkenstein, Königl. Sächs. Hofrathe und Oberbibliothekar, ...
Entstehung
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<Malmoc. Wcstenis. Stregnas. Tlormrgcn.

M a l m o e.

1 5 2 9.

Oluf Ulricksen hat hier schon lim 1529 einigeauf die Reformation Bezug habende Schriften ge-druckt. Dann aber trat ein Stillstand von mehrals hundert Jahren ein und Georg Hantsch ist derErste wieder, von dem man weiß, daß er 1660 indieser Jnselstadt eine Werfstatt besessen habe. Ihmfolgte 1667 Veit Haberegcr, ein Edelmann auSObcrungarn, welcher sein Vaterland der Religionwegen verlassen mußte. Spater erhielt er einenRuf als Nuiversitätsbuchdrucker au die neubcgrün-dcte Hochschule zu Lund . Malmoc hat sich späternicht wieder ausgezeichnet.

W e st e r ä s,

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oder Aeosia, verdankt die Einführung der Buch-druckerkuust der besondern Hnld Gustav Adolfs,welcher den Bischof Johann Nudbeck autorisirte, denjedesmaligen Typographen mit dem Zehcndcn desDorfes Billehäradh zu begnadigen. Bon denLetzteren zeichneten sich aus: Oloff Olofsou Helsing1621, Erich Wald 1635, Euchariuö Lauriuger 1642,BoethiuS Hagen oder Hagenius 1669 uud GeorgUrban aus Hamburg . Die Fortschritte der neuerenZeit stehen mit den früheren Lcistuugeu nicht imEinklänge.

Stregnäs,

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erhielt nicht minder dies wohlthätige Geschenk durchGustav Adolfs Liberalität auf Verwenden des Bi-schofs Lorcnz PauliuuS. Bedeutende Privilegienwurden dem frühesten Buchdrucker Olaus OlaiEnänS 1622 uud dessen Nachfolgern Johann Varck1634, Jakob Daniel 1641, Zacharias Brocken 1645-1671, Zacharias ASP 1675-1690, Johann Bil-liugsley, Johann Röuberg, Balthasar Widmann,Andreas Laurelius, Karl Colliu; die sechs Letztere»im vorigen Jahrhunderte. Im gegenwärtigen istdie Topographie daselbst bedeutend gesunken.

Die übrigen Städte Schwedens , wo die Kunstdurch Gustav AtolfS uud seiner Tochter, der KöniginChristina , Einfluß im siebenzehnten Jahrhunderte,als eiuer Zeit, in der sie mit Ausnahme Schwedens fast allerwärts daruiedcrlag, redlich gepflegt wurde,sind.- Calmar, Linköping in Ostgothland 1635,Nyköping 1645, Harg, auf der Ostküste vouSchweden am bothnischcn Meerbuseu, Herno-sand 1706, Hauptstadt von Angcrmanland, Go-thcnburg oder Götaburg 1650, Wiusingöe,eine Insel auf dem Wettcrsce, 1667, Skara ,Carlscrona 1687, Jönköping in Smälaud168S und Lund in Schonen 1668, wo die vonKarl XI. im Jahre 1666 begründete Universitätzu deren Blüthe und Fortbildung bis ans unsereTage nicht wenig beiträgt. Hier erschien, wahr-scheinlich von Veit Habereger auS Malmoe gedruckt,1682 das höchst seltene Buch:I.vsei-1 xol^amiati'iumsiliatrix", welches iu Stockholm öffentlich ver-brannt worden ist. Der früher mit der KroneSchwedens verbundenen hohen Schule von Abo inFinnland und deren typographischer Thätigkeit wirdweiter unten bei Nußland gedacht werden, welchemReiche jene Provinz gegenwärtig einverleibt ist.

In dem zweiten Königreiche der skandinavischenHalbinsel, dem romantischen Vaterlands der kriege-rischen Normäuncr

Norwegen

ist die typographische Kunst noch in der Kindheit.Wurde sie gleichwol schon in der Mitte des sechs-zehnten Jahrhunderts in dem uralten KönigssitzeDrontheim (Kiclrosls) und im Jahre 1656 indem von Christian IV. auf den Ruinen der altenStadt Oplsloe erbauten und zur Hauptstadt erho-benen Christiania eingeführt, so kam sie docheben so wenig hier als in der zweiten ResidenzBergen je zur völligen Entwicklung. Momen-tane Erscheinungen von Pressenthätigkcit, wie 1823zu Christiansand und anderen Hafenstädten,haben zu wenig Einfluß auf die Literatur geübt,als daß sie hier ausführlicher besprochen zu werdenverdienten. Vergb.1o. v. ^In-indli Instori^ srtis

t/pogi'-ipbicas in 8uec!ll." Kostoclü et I^ip?. 1725. 8.