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Geschichte der Buchdruckerkunst in ihrer Entstehung und Ausbildung : Ein Denkmal zur vierten Säcular-Feier der Erfindung der Typographie ; Mit einer reichen Sammlung in Holz und Metall geschnittener Facsimiles der seltensten Holztafeldrucke, Nachbildungen von Typen alter berühmter Officinen und Proben von Kunstdrucken nach den neuesten Erfindungen unserer Zeit / von Dr. Karl Falkenstein, Königl. Sächs. Hofrathe und Oberbibliothekar, ...
Entstehung
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Wadsteim. Npsala. SnÄcrlnüping.

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schönsten Arbeiten sind dieInslAnia nobülwtis sus-cnnse" mit trefflich in Holz geschnittenen Wappen.Da er sich aber in der Hoffnung der daraus znziehenden Belohnung getäuscht sah, hat er in einemAnfalle von Unmuth die Platten zerstört, so daßdies Werk jetzt nngemein selten ist. Wahrendder Minderjährigkeit seines Sohnes hat der FactorLorcnz HanSson Wall das Geschäft fortgesetzt, Hein-rich Keyser der Jüngere aber späterhin die Typo-graphie auf eine damals in Schweden noch nichterreichte Stufe der Vollkommenheit erhoben, wiedies die von ihm begonnene, aber erst nach seinemTode 1699 durch den Geschäftsführer Ernst Balvuiuvollendete schwedische Bibel beweiset.

Im Jahre 1626 ist Peter von Selou von demheldcnmüthigen Könige Gnstav Adolf aus Deutsch-land berufen worden, mn mehrere moSkowirischcSchriften mit russischen Lettern zu drucken. Nachihm zeichneten sich durch mehr oder weniger gelun-gene Arbeiten aus: Johann Georg Ebcrdt 1672-1687, Lorenz Jansson Wall 1676-1694, JohannBillingsley 1688-1698, Georg Gottlicb Burckhardt,eigentlich mehr Buchhändler, welcher aber eineeigene Druckerei besaß und viele Bücher durchJakob Tide's und Johann Jakob Genath's Hülfeausführen ließ, Arel Werner, JulinS Georg Mat-thia, Nalhanael Goldcnan, Michael Laurelius, PeterNyström, Karl Köpkc, Ludwig Grefing, HeinrichMerkel, Heinrich Keyser, Enkel Heinrich Keyser'sdes Aeltcren und Aaron Holm, dessen Stiefsohn.

Das Beste der schwedischen Typographie aberleistete die königliche Druckerei, welcher AmundOlasson 1594, Jgnaz Meurcr aus Thüringen 1616-1672, Georg Hantschen 1666-1663, Nicol Wankifaus Schonen 1669-1689, Matthias Syngmann,Olans Enans, Johann Heinrich Werner ans Lünc-burg und Johann Lorenz Horn, ein durch großeReisen und viele Erfahrungen geprüfter Mann,vorgestanden haben.

W a d st e n a,

14 9 1,

oder Wadstcin, das berühmte Kloster, war der zweiteOrt in Schweden , wo sich noch im fünfzehnten

Jahrhunderte Spuren typographischer Thätigkeitfinden. Die Druckerei wurde hier um daS Jahr1491 begründet, wirkte aber nur vier Jahre, indem1495 ein Brand alle Pressen zerstörte, die nie wiederhergestellt worden sind.

u p s a l a.

15 10.

Der uralte KönigSsitz und die früheste Residenzder Beherrscher Skandinaviens zur Zeit des Heiden-thumcs war frühzeitig ein Asyl der Wissenschaft,wie dies der blühende Znstand der dasigcn Univer-sität selbst noch in unseren Tagen beweiset. PaulGrüs hat hier 1510 die Typographie eingeführt, wosie bald eine so günstige Aufnahme fand, daß KönigKarl Gustav dem ersten Buchdrucker daselbst dieEinkünfte eines Rittergutes nebst freier Wohnungzugestand. Diejenigen Männer, welche sich nochdurch ihre Knust am meisten hervorthaten, waren:Vartholomaus Fabri 1525, Georg Nicholf vonLübeck 1537, AmandnS OlauS 1604, EschilusMatthia 1614-1657, Johann Pauli, Peter Jansson.Heinrich Cnrio von Erfurt , Gustav Frediani, An-dreas Kiellberg, Heinrich Keyser der Sohn, Hein-rich Keyser, der Enkel des obenerwähnten Stock-holmer Typographen, Johann Heinrich W.'rner,Johann Hoher. Noch müssen in Upsala die Privat-drnckereien dcS vr. Lorenz Wall, nachmals Bischofvon StregnäS, welcher Erich Wald vorgestanden,diejenige deS Erzbischofs Lorenz Paulinus unterder Leitung des Amandus Grcfwo oder Grefandcrund endlich die des berühmten OlauS Nndbeck,in welcher das in vollständigen Eremplarcn höchstseltene Werk.^tlantica «Ive !>Iiui>».>im", 3 Bändein kl. Fol., nebst einem AtlaS in gr. Folio, gedrucktworden. Siehe hierüber Ebert's bibliographischesLeriton IX». 19539.

Süderkiöping,

15 11,

hatte schon um das Jahr 1511 eine Presse, derenBesitzer Johannes Brastii war, aber späterhinum 1527 diesen Aufenthaltsort mit Malmoe ver-tauschte.