27k Erstes Buch. ?ie Rege!» und Quellen des Handelsrechts,
gelten im Princip die gleichen Grundsätze, welche für die Ermit-telung des Gewohnheitsrechts ^) maßgebend sind.
Kennt der Richter das fremde Recht, so darf, ja muß er eszur Anwendung bringen, auch ohne Anführung oder Antrag derParteien"). Ist seine Kenntniß keine vollkommen sichere, so hater dessen Ermittelung anzuordnen, selbst wenn die Parteien überdessen Inhalt einig wären"). Die Berufung auf den fremdenRechtssatz muß daher in jedem Stadium des Processes zugelassenwerden"). Hat jedoch keine Berufung auf einen vom einheimischen
161. §. 636 sf. Langenbeck, Archiv f. civil. Praris 41.
S. 129 sf. Bar 32.
14) Mitiermaier a, a. O. S. 68. 71. Savigny , System I. S. 191.Nnger, Oesterr. Privatr. I. S. 306. Not. 40. So auch das PreußischeRecht: A.G.O, I. 10, tz, 63, vgl. §. 56 indem es sowohl das auswärtigeRecht wie das Gewohnheitsrecht als Thatsache zum Beweise vorstellt,
16) Oben §. 36 Not. 36 ff. Der fremde Rechtssatz ist nie eine Thatsache improcessualischen Sinne, Der in älterer Zeit häusig, und in voller Schroff-heit wieder von Lau gen deck aufgestellte Grundsatz, daß der Richter nurauf Antrag der Partei und nur äusseren Beweisführung hin einenfremden Rechtssatz zur Anwendung bringen dürfe, ist der Natur des Rechtsund des Richteramles zuwider, und ist wohl schwerlich je conseqnenl durch-geführt worden, z.B. wohl nie, wo das für den erkennenden Deutscheu Nichterfremde Recht das Römische ist. Und täglich erkennen die Richter deö ge-meinen Rechts nach dem Preußischen, Französischen, Oesterreichischcn, dieRichter großer Handelsplätze nach dem Englischen Recht u. s. f. auf Grundihrer eigenen Kenntniß.
16) O.A.G. zu Cassel. (Strippelmann'I. S. 68 und Seuff. VI». 226. Not. 1.XIII. 179). Dresden (Seuff. II. 322). Darmstadt (Seufs. VIII. 226).Lübeck (Seuff. IX. 248. XIII. 178, XlV. 107. Zeitschrift f. Handelsrecht.II. S. 141. Archiv f. Wechsele. V». S. 379). Rostock «Senfs, XII. 79).München (Blätter f. Rcchtsauw. 22. S. 236). O.T. zu Berlin (Strielh.Bd. 19. S. 286. Bd. 20. S. 137, Dagegen wird in anderen Entschei-dungen mehr der Vvrschrift der A.G.O. I. 10. tz, 63 Rechnung getragen,und das fremde Recht schlechthin als Thatsache zum Beweise verstellt:Strieth. Bd. 30. S. 141. Bd. 37. S. 161. Bd. 38 S. 303 ff.) Württemb.Entw., Motive S. 764. Sächs. Gesetzb. §. 172.
17) Anders Haimerl S, 236, Mitiermaier S, 76, LangenbeckS. 133, Siehe oben §, 35 Rot. 40. O, T. zu Berlin (Strieth. 19.S. 286).
13) Weitere Consequenzen s. oben §. 3S Not. 43. Einzelne Gerichte verlangen