Teil eines Werkes 
Bd. 1, Abth. 1 (1864) enthaltend die geschichtlich literärische Einleitung und die Grundlehren
Entstehung
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306 Zweites Buch. Der Handel und die Handelsgeschäfte.

zunächst nach ihrer wirthschaftlichen Seite bemächtigte, und eS stelltesich dann wohl das praktische Bedürfniß heraus, mehr oder wenigerzahlreiche Handclörechtssätze auf dieselben anzuwenden.

Hierhin gehören insbesondere die Grundgcschäfte des Fabrik-und Handwerksbetriebs"). Am ehesten alsdann, wenn dieselben in

10) Die durch das Canon. Recht <Not. 1) innerlich begründete Unterscheidungzwischen den Geschäften der Kaufleute uud der Handwerker (-u-tilsx, opi-lex) wird von der Italienischen wie der Teutschen Doctrin allgemein fest-gehalten. Vgl. Not. l. Insbesondere 8tr»cclr!r I. Nr. 2. 23 26.49 55. L eaeeia, §. 1. q. 7. par. 2. amp!. 2. Nr. 7. ^ass,Iäus<Z!sc. Aev. Nr. 53 17. Raryuarä üb. I. o, 7. Nr. 43 ii. Usvius ^ns l^ubecense lid. III. tit. 6. art. 21. Nr. 18. Dagegen wird derFabrikant, weil derselbe die Bearbeitung der angeschafsten Rohstoffe nichtselbst (sua, oxera), sondern durch Dritte, oder mit Hülfe von Arbeiternbewerkstellige, den Kaufleuten gleichstellt. Straoelia I. Nr. 23 26.Se^Leis. H. 1. <z. 1 Nr. 12. 13. ^i^saläus cüso. ^sv. Nr. 53. 55.Us,rciua,r6 a. -r. O. !Ieviu8 O. Veillodtcr eap. I. §. 6. 7.

Unter den Gesetzen unterstellt bereits die Orclonnancs äu cowrasres v.1673 tit. XII. art. 4. 10 sämmtliche Handwerker (artisaus) hinsichtlichihrer Anschaffungen zur Verarbeitung activ und passiv der handelsgericht-lichen Kompetenz. Die Deutschen Particulargesetze begnügen sich in derRegel damit, die Fabrikanten, auch wohl die Apotheker schlechthin, oderdoch bezüglich gewisser kaufmännischer Rechte, zu denen vielfach auch dieWechsclsähigteit gehörte, zum Theil auch in Betreff der Juriödiction derHandelsgerichte, den Kaufleuten gleichzustellen. So Ocsterr. W. und Mer-kantilger.-O. 1763. tit. 1. §. I. W. O. f. Galizien 1775 5ucl. Laind,art. I. A.L.R. II. 8. Z. 413. 483. 484. 473. 474. 720 uud die späterenNot. 9 genannten Preuh. Gesetze. Hannov. W. O. 1322 Z. 3. Cob.-Goth.-Maudat 1330. Z. 3. (Meißner, Coder I. S. 698.) Für Bayern :Entsch. des Wechsel- und Merkanlilgerichts zu München 21. Febr. 1831.(Possct S. 371). Sächs. Firmen- und Procuren-O. 1846. §. 1. Vgl.auch Ungar. Ges. Art.. XVII. §. 1. 2. 10. Dagegen versagen einzelne Ge-setze sogar den mit fremden Waaren ohne Bearbeitung handelnden Hand-werkern die Stellung uud Rechte der Kaufleute. So Württemb. W.O.1759. cap. II. §. 1. 5. Andere Gesetze stellen wenigstens solche Hand-werker den Kaufleuten gleich, z.B. Nürnberger RathSerlaß 31. März 1624.Nürnberger Merkantit- und Bankogerichtsordnung 1697. tz. II. Nürnb.H.G.O. 1804. §. 8. Churpfälz. W.O. 1726 art. IX., vgl auch AL.R.II. 8. §. 485. Noch andere Gesetze behandeln auch diejenigen Handwerker,