organisierten Flauen doch auf gewisse Bedenken und erheblicheSchwierigkeiten stoßen, auf Bedenken, die jedermann ohne weiteresklar werden, wenn er die Sache einmal zu Ende durchdenken will.Dann aber liegt die Frage des Bedürfnisses doch bei den Frauenwesentlich anders als bei den Männern. Ich habe Ihnen vorhindie Zahlen der Arbeitsnachweise vorgeführt. Sie haben daraus,ersehen, daß heute bei den Männern auf Ivl) offene Stellen 64Arbeitsangebote kommen, bei den Frauen immer noch 135. BeimManne heißt es also: woher bekomme ich Arbeitskräfte für dieArbeit, die zu verrichten ist? Dagegen heißt es bei der Frau: wieschaffe ich Arbeit für die Frauen, die heute immer noch zu einemgroßen Teil vergeblich nach Arbeit suchen?

Am die Frage beim Manne zu lösen, dafür haben wir dasGesetz über den vaterländischen Hilfsdienst; die Lösung bei der Fraudagegen liegt ausschließlich auf dem Gebiete der praktischen Maß-nahmen, in der zielbewußten und tatkräftigen Fortsetzung dessen,was bisher schon zum Ersatz der Männerarbeit durch Frauenarbeitgeleistet worden ist.

Meine Herren, auch bei den Männern sind wir uns ganz klardarüber, daß wir mit dem Zwange des Gesetzes allein nichtauskommen werden. Dazu gehört noch etwas anderes. Der General-feldmarschall v. Hindenburg hat es neulich in einem anderen Zu-sammenhange ausgesprochen:Ohne Zwang geht es nicht; aberhinzukommen muß die tatkräftige, von vaterländischem Pflicht-gefühl geleitete Pflichterfüllung eines jeden einzelnen." DiesesWort gilt auch für das vorliegende Gesetz. Deshalb stellen wir auchin der Durchführung des Gesetzes den Zwang nicht an den Anfang,sondern wir stellen den Zwang an das Ende. Jeder, der zum vater-ländischen Hilfsdienst aufgerufen wird, soll sich zunächst freiwillignach Arbeit umsehen, und erst wenn er innerhalb einer bestimmtenZeit keine Arbeit gesucht oder gefunden hat, kann ihm im Bereichdes vaterländischen Hilfsdienstes eine Arbeit zugewiesen werden,die er dann annehmen muß.

Aber, meine Herren, so sehr wir auf die Freiwilligkeitrechnen, und wenn auch jeder einzelne noch so sehr durchdrungen istvon dem, was er dem Vaterlande in den schicksalsschweren Stundenschuldig ist, auch damit reichen wir nicht aus. Wir brauchen außerder Pflicht und dem guten Willen eine ordnende und organisierendeTätigkeit allergrößten Stils, eine Steigerung alles dessen, was bis-

VaterlSndtscher Hilfsdienst »

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