immer nur um die Frage, ob aus einem Betriebe Arbeitskräste fürden vaterländischen Hilfsdienst herausgenommen werden könnenoder nicht. Darüber sollen die vom Kriegsamt zu schaffenden Aus-schüsse entscheiden, natürlich in allerengster Fühlung mit den Inter-essenten, Arbeitgebern und Arbeitnehmern. Aber über die Zu-sammenlegung und Stillegung von Betrieben soll im gütlichen Ein-vernehmen entschieden werden. Die Industrien, die heute Reservenfür Arbeitskräfte enthalten, die für solche Reserven noch in Betrachtkommen, sind großenteils organisiert und stehen mit dem Kriegsamt,dem Kriegs Ministerium schon deshalb in engster Fühlung, weil sieheute in der Hauptsache sür die Bedürfnisse der Heeresverwaltungarbeiten. Schon allein durch die Auftragserteilung hat also hierdie Heeresverwaltung ein Mittel in der Hand, um dort einzuwirken,wo es etwa notwendig werden sollte.
Was nun die kleineren Leute anlangt, die kleinen Hand-werker und Gewerbetreibenden, so glaube ich, auch hier istviel unnötige Besorgnis verbreitet. Das Kriegsamt wird durch dievon ihm ressortierenden Stellen im Lande draußen den einzelnenFall genau ansehen lassen und auch da, wo eine unmittelbare Be-ziehung zum Krieg und zur Volksversorgung nicht vorliegt, prüfen,ob das, was an einzelnen Arbeitskrästen etwa gewonnen wird, imVerhältnis steht zum wirtschaftlichen Schaden, der durch die Zer-störung selbständiger Existenzen angerichtet wird.
Zum Kapitel der schonenden und gleichzeitig rationellen Durch-führung des Gesetzes gehört auch ein weiterer Punkt, der wichtiggenug ist, um von mir erwähnt zu werden. Es wird in vielen Fällenleichter und einfacher sein, die Arbeit zu den Leuten zubringenals umgekehrt die Leute zu der Arbeit. Die Erfahrungen, die mitder Umwandlung von Friedensbetrieben in Kriegsbetriebe, zum Bei-spiel von Spinnereien in Munitionsfabriken, bisher gemacht wordensind, zeigen, was auf diesem Gebiete geschaffen werden kann. Wenn wirdie Arbeiter von ihrer Arbeitsstelle, von ihrem Wohnort weg anandere Orte verpflanzen, so haben wir eine Reihe von besonderenSchwierigkeiten zu überwinden. Wir müssen erstens einmal dieArbeiter aus ihren gewohnten Verhältnissen herausnehmen. Dastun sie nicht gern, sie gehen nicht gern heraus. Wir müssen an demneuen Orte für Unterkunft sorgen, auch ein Problem, das nicht ein-fach zu lösen ist. Das kostet neue Bauten, kostet Arbeit und Ma-terial, und beides ist heute rar und teuer. Wir müssen neue Fabrik-
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