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Durchhechelungen und Schmaͤh⸗Worte gegen ganꜩe Nationendarʒu gehoͤren/ ſo wenig/ als die offenbahre und handgreiflicheSchmeichleley/ ſo er von der Franꜩoͤſiſchen Nation macht. Manleugnet nicht/ daß bey denen Franꜩoſen Leute von ſchoͤnen Ver-ſtande in groſſer Menge anʒutreffen; daß er aber ſo viel Weſensmit ſeinen Marquis macht/ ʒweiffele ich ſehr/ ob es ihm Molierewuͤrde haben gut ſeyn laſſen/ wenn er noch laͤnger am Leben blie-ben/ als welcher/ wie bekandt/ mit denen Herren Marquis ſichoͤffters luſtig gemacht. Und meynet denn der ehrliche Mann/das in Franckreich alles von ſchoͤnen Geiſtern ſo gar unmaͤßig uͤ-berley iſt/ daß man keine Pedanten unter ihnen antreffen ſolte.Wie wenn wir mit wenigen einen herfuͤrʒoͤgen/ der ſich nichts ge-ringes ʒu ſeyn duͤncket/ und dem Bouhours die Oberſtelle unterdenen beaux esprits wohl ſtreitig machen ſolte. Monſieurl'Abbé de Gerard iſt warhafftig auch keine Kaꜩe. Wer denTitel ſeines Buches la Philoſophie des gens de Courund deſſen Vorrede/ wie auch den kurꜩen Inhalt derer daſelbſt be-findlichen Geſpraͤche lieſet/ und bald auff dem Titel ſiehet/ daß die-ſes Werckgen ʒum dritten mal auffgeleget worden ſey/ der ſolte
drauff ſchwehren/ der Autor habe den rechten Weg getroffen/ wie
man die Leute ʒu warhafftig Gelehrten und beaux esprits mitkurꜩer Arbeit machen ſolle/ ʒumal da er in der Vorrede nicht al-lein auf die barbariſchen Woͤrter und unnoͤthigen abſtractionesderer gemeinen Philoſophen, ſondern auch auff die allʒu ſubtilenmathematiſchen Erfindungen und wunderliche Neuerungen de-
rer Carteſianer ſtichelt/ und ohne dieſe Maͤngel alles das jenige/was am curioͤſeſten in der Phyſic und am gegruͤndeſten in derSitten⸗Lehre iſt/ auff ſo eine leichte/ natuͤrliche und fuͤr die Leuteam Hofe geſchickteſte Art ʒu weiſen verſpricht/ daß man ſie verſi-chern koͤnne/ ſie wuͤrden nicht weniger Vergnuͤgung in Begreif-fung dieſer Philoſophie antreffen/ als wenn ſie einen Romanoder Comœdie laͤſen. Wenn man aber das Werck ſelbſt in die
Hand