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Theil 3 (1741) Die so nöthig als nützliche Buchdruckerkunst und Schriftgießerey
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Rupferdrucker?y. 417

Etzwasser tief fressen lassen und nachmals mit denFarben, wie vor gedacht worden, einschmieren, sowird sich das Bild zwischen der Preß-Rollen alsoeindrucken, daß es so hoch erhaben scheinet, so tiefnemlich das Bild eingesencket worden.

Die Schwierigkeit, die man dabey gefunden, ist,daß man ein Oel und Pappier finde, welches sichnicht gelbe und mit andern nechsten Farben vermi-sche, darzu denn das ausgepreßte und ungesottne Nuß-Oel am dienlichsten ist, solches muß man in zweybleyernen Gefäßen in der Soiu>en- lassen dick werden,daß es dem gesottenen Oel gleiche, welches unten indem Wörterbuch beschrieben wird. Will man esdicker haben, so mag man das eine Gefäß langer inder Sonnen stehen lassen.

Hierzu muß man auch schönes und gutes wesßesBleyweiß haben, welches man pulverisiren und mitdem Oel abreiben und vermischen muß, daß es dickwird, wie eine Drucker-Schwärtze. Wann man nuneinen Abdruck von der ersten Kupferplatten gema-chet hat, so muß man solchen i». oder 12. Tageüber wohl trocknen lassen, alsdann wieder netzen,und das andere Kupfer vorauf drucken, wie das er-ste, dessm Figuren gleich eintreffen müssen. Wanndiese letzte Platte über den Kohlen ein wenig gewär-met ist, so werden sich die ersten Farben so geschwindnicht abziehen. Sonsten ist an der Art zu druckenkein Unterscheid.

Dieses ist also, was bey dem Abdrucken der Kupfer-platten zu erinnern vor nöthig erachtet worden. Kommt

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