Vorrede.
sehen, und doch auch verstehen lassen. Dieser Haupt-entwurf erzeuget drey besondere Abschnitte.
Der erste Abschnitt enthält eine kurze chronolo-gische Erzählung der wichtigsten Begebenheiten inder Welt und in der Religion. Kürze, Deutlichkeitund Anmuth sind mit einer wunderbaren Kunst dar-innen vereiniget. Bojsmt hat alle Eigenschafteneines großen Geschichtschreibers. Nichts ist in derErzählung müßig; wenn man die nachfolgendenBetrachtungen damit vergleicht, so empfindet mankein geringes Vergnügen, wenn man entdecket, wieer auf eine so geschickte Weise den Saamen dazuauszustreuen gewußt hat.
In dem zweyten Abschnitte breitet sich Bossmtüber die Folge der Religion durch alle Jahrhundertevom Anfange der Welt an, bis auf den Anfang deschristlichen Weltalrers herunter,mit denschbnstenBe-trachtungen aus. Er will zeigen, daß die Religionder Christen zu allen Zeiten da gewesen sey; zum we-nigsten will er uns bereden, daß dieses seine vornehm-ste Absicht in diesem Abschnitte sey. Es ist natürlich,daß er sich, seinem Endzwecke eine Gnüge zu thun,über die Lehren selbst ausbreiten mußte. Hier erbli-cket man nun den Geist des Bischofs in seiner ganzenGröße. Ungeachtet sein Werk im Grunde historischwar, so war es ihm hier doch erlaubt, alle Geheimnisseder Beredsamkeit zu brauchen, die er ganz in seinerGewalt hatte, zumal da seine Einleitung vom Anfan-ge bis zum Ende an einen Dauphin gerichtet war;ein Vsrtheil,der den Geist nicht wenig erheben mußte.
Der