Vorrede. .
gion,welche sie seit dem ersten christlichenKaiser erfah-ren müssen, nicht genug einsehen und begreifen, wennman nicht den Zustand des Christenthums in den er-sten drey Jahrhunderten sehr genau kennt. Es herr-schet in den Veränderungen der Religion eben derZusammenhang, den man in großen Veränderungender Staaten findet. Diese kommen nicht auf einmalempor; sie gehen nicht auf einmal zu Grunde. DieKirche ist nicht aufcinmal, sondern schrittweise, in dasgroße Verderben gerathen, worinnen sie in ihren dun-keln Zeiten lag. Also habe ich in diesem Theile die Lü-cke, welche Bofsuet hier gelassen hat,ausgefüllet. Ichhabe denZustand derReligion in den ersten drey christ-lichen Jahrhunderten, und den Einfluß desselben inihre folgenden Schicksale so vollständig und unpar-reyisch zu besch:eibeu gcfuchet,als es die wenigenNach-richtcn aus diesen Zeiten, und meine Einsichten zuge-lassen haben. Was die Irrgläubigen anbelanget.vondenen ich habe reden müssen: so habe ich weder zu ih-rem Vortheile, noch zu ihrer Verkleinerung, sondernden glaubwürdigsteuZeugen folgender nichts wederfür sie uoch wider sie entscheiden wollen. Ich nehmeaber für bekannt an, daß diejenigen, die von Irrthü-mern oder wider Irrthümer schreiben, glaubwürdigeZeuge» seyn können, anch'wenn sie mit einiger Heftig-keit schreiben, wofern sie sich nnr felbst nicht widerspre-chen, noch andere tüchtige Gründe da sind,ihre Zeug-nisse in Zweifel zu ziehen. Wollte man die neuernSpötter aller Religion, die Brüdergemeiuen und an-dere solche Secten in seinen Schutz nehmen und etwa
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