Vorrede.
als in den neuern Zeiten Mazarine und Ochsenstir-ne; wo die größten Helden Sclaven des Aberglau-bens und irrende Ritter waren; wo es keine Gesetz-geber gab, wo keine Künste erfunden oder erweitertwurden; solche Zeiten geben auch den glücklichstenSchriftstellern keinen Stoff zu einer Geschichte, dienie ermüdet, und wenn sie an alles aus diesen Zeiten,was nur einigermaßen merkwürdig ist,alleKunst undGroße ihres Geistes Verschwenderen. Ein Daniel,ein Rapin, ein BüncM/ ein von Barre hatten dieLivii der Römer seyn können. Aber kann man ihreGeschichte der mittlern Zeit wohl mit eben dem Ver-gnügen lesen, als man einen von den großenGefchicht-schreibern der Romer liest ? Wie wenig darf man al-so von einem Auszuge der Geschichte solcher Jahr-hunderte erwarten, die, wenn sie anch auf das um-ständlichste beschrieben werden, unsere Neubegierde sowenig unterhalten?
Der zweyte Abschnitt enthält Betrachtungen, indenen ich mich über die Schicksale der Religion undihrer Wahrheiten, nnd weil die Schicksale der Kirchegenau mit jenen verknüpft sind, und gleichsam inein-ander eingreifen, auch über diefe ausbreite. DieserTheil der Geschichte ist ein weitläufiges Feld. Hierwerden wir einen großem Reichthum vonGegenstän-den, und mehr Mannichfaltigkeir und Abwechslungfür einen jeden Geist finden, der die Religion für einenwürdigen Gegenstand feiner Aufmer ksamkeit haltenkann. Bossnet hat in dieser Gegend nicht gearbeitetMan kann aber die Schicksale der christlichen Reli-gion.