Teil eines Werkes 
Theil 2 (1752) Jacob Benignus Bossuet, Bischofs von Meaux, Einleitung in die Geschichte der Welt, und der Religion / fortgesetzet von Johann Andreas Cramern, Hochfürstl. Oberhofpredigern in Quedlinburg
Entstehung
Seite
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72 Einleitung in die allgem. Geschichte

Jahr nach hj? wiederholten Bitten Italiens endlich entschließe«»,^yr. Geb. einmal sein Erretter zu werden. Johann, der959. ^.60 zwölfte, sonst Octavicm genannt, des berühmten Al-berichs Sohn, welcher nach Agapets Tode, in derAbsicht, die geistliche und irrdische Macht in seinerPerson zu vereinigen, sich zum Pabste hatte wähle»lassen, der erste, welcher, wie man glaubt, bey demAntritte der päbstlichen Würde seinen Namen verän-derte, hatte durch seine Abgesandten den Anzug des9^ Königes nach Italien beschleuniget. Der Sieg be-gleitete seinen Zug. Bald darauf hielt Otto unterdem freudigen zurufe der Clerisey und des Volkesseinen Einzug in Rom und wurde zum Kaiser ge-krönt. Er bestätigte dem römischen Stuhle alleSchenkungen der vorigen Kaiser; aber Johann muß-te ihm den Eid der Treue schwören. Denn Ottobehielt sich, außer dem Rechte, daß kein erwählterPabst ohne die Gegenwart kaiserlicher Abgeordnetenerwählt werden sollte, die Oberherrschaft über Rom ,-5 davon abhieng, vor. Doch Johann,

-7."^co»- zwölften, kam die Reue bald an, sich mit einem,/». Kaiser so weit eingelassen zu haben, der so sehr ver-sus. altete Rechte wieder erneuern wollte. Er, der dieMacht besitzen wollte, andre von ihrem Eide loszu-zählen, glaubte ohne Zweifel, daß er sich selbst nochviel eher von seinen Schwüren loszählen könnte, wenner wollte. Er versprach also Adelberten, BerengersSohne, der zu den Saracenen geflüchtet war, daßer ihm wider den Kaiser, den er selbst gekrönt hatte,beystehen wollte. Adelbert nahn: dieses Erbietenan, ungeachtet Johann solches beschworen hatte.Der Kaiser, welcher von dieser Untreue, und seinenandern schändlichen Ausschweifungen, Nachricht er-hielt,