Teil eines Werkes 
Theil 2 (1752) Jacob Benignus Bossuet, Bischofs von Meaux, Einleitung in die Geschichte der Welt, und der Religion / fortgesetzet von Johann Andreas Cramern, Hochfürstl. Oberhofpredigern in Quedlinburg
Entstehung
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der Welt. Erster Abschnitt» 75

und in Rom ließ er seinen Sohn, auch Otto genannt, Jahr nachzu seinem Mitregenten krönen. C^. Geb.

Die meisten Staaten, welche die griechischen 96?Kaiser noch in Jmlien besaßen, hatten sich, weil sievon ihnen wider die Saracenen nicht geschützt werdenkonnten, einer so ohnmächtigen Herrschaft entzogen^und sich unter Ottens Schutz begeben. Nicephorus,welcher als ein glücklicher Feldherr sich nach des No-manus Tode mit seiner Wittwe vermahlt, und denkaiserlichen Thron eingenommen hatte, verlangte dieZurückgabe dieser Länder, ließ aber zugleich den jun-gen Otto seine Tochter, Theophania, zur Gemahlinnanbieten. Der Vater sandte den Bischof von Cre-mona, Luitprcmd, nach Constantinopel, daß er sich inUnterhandlungen damit einlassen sollte. Allein Ni-cephorus , ein übermüthiger und trotziger Fürst, be-gegnete nicht allein den kaiserlichen, sondern auch denpäbstlichen Abgesandten sehr hart. Mit der Grau-samkeit vereinigte sich die Treulosigkeit. Seine Ab- ^m,/,?.gesandten mußten den Kaiser versichern, daß die ^»/?.ee.-/,-.junge Prinzessinn schon nach Calabrien aufgebrochenwäre. Indeß hatte er seinen Besatzungen geheimeBefehle ertheilt, Ottens Volker zu überfallen. Esgeschah; alle diejenigen, welche zum Empfange derPrinzessinn abgeordnet waren, wurden überfallen,und entweder getödtet, oder gefangen genommen, undmit der Prinzessinn, Theophania, nach Constantinopelzurück geführt. Otto rächte sich dadurch, daß er inCalabrien und Apulien einfiel, und beyde Provinzenwegnahm. Dieses war nur der Anfang des Un-glücks, das dem Nicephorus drohte. Theophania,die ehemalige Gemahlinn des Romanus, hatte sichmit ihm vermahlt, weil sie herrschsüchtig war. Sie