76 Einleitung in die allgem. Geschichte
Zahr nach Wünsche nicht befriedigt, und hatte Lust,
Chr. Geb. ^ Gemahl zu verändern. Johann Zimisces, dervom Kaiser beleidigt worden war, warf sich zumHaupte einer Zusammenverschwörung auf/ und diesewurde in kurzer Zeit soweit getrieben, daß Nicepho-ruö in einer Nacht nicht allein die Krone, sondernY69 auch das Leben verlohr. Johannes Zimisces be-mächtigte sich sogleich des Thrones , und damit ersich destomehr darauf befestigte, nahm er nicht alleindie jungen hinterlaßnen Prinzen des Kaisers Roma-nus zu Mitregenten an, sondern suchte auch dieFreundschaft des Kaisers Otto. Er gab seine Ge-fangnen los, und sandte die Prinzessinn, Theopha-uia, die Braut des jungen Otto, nach Italien . DieLänder, welche zeither noch unter der griechischenBotmäßigkeit gestanden hatten, wurden, als einHeyrathsgut, abgetreten, so, daß nun der Kaiser Ot-to nicht allein Deutschland , sondern auch Italien ,9?2 ohne Nebenbuhler beherrschte. Die Vermählungwurde bald darauf vollzogen, und weil der jungeOtto schon Mitregent des Reiches war: So wurdeauch seiner Gemahlinn, Theophania , die kaiserlicheKrone feyerlich aufgesetzt.P^/I M?»-. Die Saracenen, welche im Oriente unter demNicephoruö sehr gedemüthigt worden waren, hattenin Spanien wenig Ursache, vor der Macht der Chri-sten zu erzittern. Die innerlichen Zwistigkeiten un-ter ihnen hatten den Fortgang des Glückes, das ih-ren Waffen unter den Ramir so günstig gewesen war,aufgehalten. Ordonius, der dritte, verstand zwardie Kunst zu siegen auch; die Niederlagen der Sara-cenen unter ihm bestätigten solches; allein er konntesein Glück so weit nicht treiben, als eS möglich war, weil
er