Teil eines Werkes 
Theil 2 (1752) Jacob Benignus Bossuet, Bischofs von Meaux, Einleitung in die Geschichte der Welt, und der Religion / fortgesetzet von Johann Andreas Cramern, Hochfürstl. Oberhofpredigern in Quedlinburg
Entstehung
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der Welt. Erster Abschnitt. 77

er mit dem Grafen von Castilien in Streit verwl- Jahr nachckelc wurde. Ueberdieß starb er zufrüh für seineStaaten. Sein Nachfolger, SanetiuS, der Dicke,welchem OrdoniuS, ein Lasterhafter Prinz, denThron streitig machte, hatte selbst der Hülfe derMauren nöthig, sich wieder auf den Thron zu brin-gen. Die Streitigkeiten mit dem Grafen von Ca-stilien , dem Ferdinand Gonsalv, für den rühm-licher gewesen wäre, beständig das Schrecken derSaracenen zu seyn, als nach der Unterwürfigkeit zustreben, dauerten noch immer fort, und der Königsah sich genöthiget, ihm die unumschränkte Herr-schaft über Castilien einzuräumen. Die Saracenenthaten darauf einen Einfall in sein Land, und richte-ten eine schreckliche Verwüstung darinnen an. End-lich wurde er von einem Verräthcr, dem GrafenGonsalv, dem er seine Untreue schon einmal verzie-hen hatte, mit einem vergifteten Apfel hingerichtet.Sein noch unmündiger Prinz, Ramir der dritte,folgte ihm unter der Vormundschaft Therasiens, sei-ner Mutter, auf dem Throne nach. Die Könige,die binnen der Zeit in Navarra herrschten, machtensich durch nichts merkwürdig, als daß sie zuweilenden übrigen Christen wider die Ungläubigen Bey-stand leisteten, zuweilen für sich selbst aus den inner-lichen Unruhen ihre Vortheile zu ziehen suchten.

Die Hunnen, welche zeither das Schrecken so 972.97zvieler Länder gewesen waren, fingen nunmehr an, sogedemüthigt zu werden, daß Griechenland , Mahren,und die übrigen Länder des abendländischen Kaiser-tumes nicht mehr vor ihnen erzittern durften. Nach-dem der alte Boleslav in Böhmen gestorben war,und sein Sohn, gleiches Namens, seine Länder durch

seine