Teil eines Werkes 
Theil 2 (1752) Jacob Benignus Bossuet, Bischofs von Meaux, Einleitung in die Geschichte der Welt, und der Religion / fortgesetzet von Johann Andreas Cramern, Hochfürstl. Oberhofpredigern in Quedlinburg
Entstehung
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78 Einleitung in die allgem. Geschichte

Jahr nach seine Tugenden glücklich machte, ein Fürst, dessenChr. Geb. und Bescheidenheit zweifeln ließ , ob er ihrHerr wäre, wenn er solches nicht durch die Hoheitseiner Handlungen gezeigt hätte: So suchten dieMähren , welche der tyrannischen Herrschaft derHungarn müde waren, wieder unter die Bothmä-ßigkeit deö Böhmischen Herzogs zu gelangen. Zuihrem Glücke starb Topis, der König der Hungarn.Die Unterthanen desselben waren über die Wahl sei-nes Nachfolgers getheilt. Diejenigen, welche denFrieden liebten, und der christlichen Religion geneigtwaren, unterwarfen sich dem Geisa, einem Sohnedes Topis und Adelheids, die eine Christinn, undvon Geburt eine polnische Prinzessinn war. Die-jenigen hingegen, welche der Abgötterey anhiengen,machten einen Bund mit dem Herzoge der Russen,deren Name seit einiger Zeit berühmt zu werden an-gefangen hatte. Sie standen ihm mit ihren Legio-nen wider den griechischen Kaiser, JohannesZimisces, bey. Mähren wurde von Besatzungenentblößt, und der Aufstand der Einwohner dadurcherleichtert. Boleslav nahm also dieses Herzogthumohne Mühe ein, und unterwarf es seiner Herrschaft.Die Russen, mit denen sich diejenigen unter denHungarn vereinigt hatten, welche dem Zepter desGeisa nicht gehorchen wollten, wurden von demgriechischen Kaiser in drey für ihn glücklichen Tref-fen überwunden, und in Bessarabien völlig aufge-974 rieben. Diese Niederlagen hatten unterdeß für denGcifa den Nutzen, daß er einmüthig für den Königder Hungarn erkannt wurde. Sein sanstmüthigcsWesen machte diese Barbaren menschlicher und ge-sitteter. Er nahm die christliche Religion an, worin-

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