sos Geschichte der christlichen Religion.
gewiß ersparet haben. Die Jüden hatten, wie erglaubte, auch Ursache mit ihm zufrieden zu seyn.Denn er gab ihnen, wenn es erlaubt ist, sich seinemUnsinne gemäß auszudrücken, Jesum auf einigeArt Preis; er verachtete auch das mosaische Gesetznicht, sondern lehrete, daß noch sehr viele Vorschrif-ten desselben beobachtet werden müßten. Da auchdie Jüden von ihrem Messias ein irdisches Reicherwarteten: so schmeichelte er diesem ihrem Vorur-theile mit der Zusage einer tausendjährigen Monar-chie auf Erden, die der aufs neue mit Jesu vereinig-te Christus, bey seiner bevorstehenden Wiederkunft,auf der Erde anrichten sollte.
Wenn man erwagt, wie künstlich und verfüh-rerisch dieses System war: so werden die Nachrich-ten des Irenaus und des Apiphanius, daß derEvangelist Johannes den Cerinrhus gekannt, unddie Absicht gehabt habe, ihn durch sein Evangeliumzuwiderlegen, und die Christen vor seinen Irrthü-mern zu bewahren, in einem hohen Grade glaub-würdig. Von wem konnten die Christen wider ei-nen so klugen, und wie e6 das Ansehen hatte, sobescheidenen Jrrgeist besser bewaffnet werden , alsvon dem vertrautesten Jünger Jesu Christi ? Erleugnete, daß die Welt ihren Ursprung von Gott und Jesu Christo, seinem ewigen und cingebohmenSohne hatte; folglich sprach er demselben das Rechtdes Eigenthums über sie ab. Er streucte irrigeBegriffe von der ewigen Zeugung des Wortes aus.Er lehrete, daß Jesus Christus nicht wahrer Gottund Mensch in einer Person gewesen wäre; und dieBeschreibungen, die er von dem zukünftigen Zustan-de der Menschen auf Erden nach der Wiederkunft
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