Zweyter Abschnitt. 207
seltsame Figuren, Bilder, und Worte, besonders dasberüchtigte Abraxas und Cavlacav, und gab vor,daß sie dadurch die Geisterkräfte bezwingen, sich wi- -der ihre Unternehmungen schützen, und sie selbst zu ^^"^Dienstleistungen nöthigen könnten. Besonders wi-derschte er sich dem Glauben an den gekreuzigtenErlöser, und gab vor, daß Jesus seinen Feinden ^«„^o.entgangen wäre, indem er die Gestalt Simons von cs/M.-.-/.Cyrene angenommen, und diesem die seinige gege- " .ben hätte. Seine verblendeten Feinde hatten also ^///^nichr ihn, sondern einen Fremden, gekreuziget. DieKreuzigung Jesu Christi, dieser unüberwindliche Be-weis seiner mähren Menschheit, war in den Augender Gnostiker die vornehmste Schwierigkeit, dieihren Lehrbegriffen entgegen stund. Jeder neue Irr-gcist suchte daher, diese Schwierigkeit auf eine neueArt aufzulösen. Man saget von seinen Anhängern,das; sie außer diesen Irrthümern die Seelenwande-vung des pythagoras, und die Nothwendigkeit sei-nes Stillschweigens angenommen hatten. DieseBeschuldigung kann wahr seyn. Denn es kamschon um diese Zeit in Alexandrien , welches der Sitzaller heidnischen Wissenschaften, und die Vaterstadtdes Vasilides war, die Gewohnheit auf, alle philo-sophische Lehrbegriffe zusammen zu schmelzen, unddaraus neue Lehrgebäude aufzuführen. Die Kir-chenzucht und die Moral der Vasiltdianer war außerder Verfolgung strenge. Allein, in den Verfolgun-gen sollen sie das Essen des Gvtzenopfers und selbstdie Verleugnung des christlichen Namens erlaubtund behauptet haben, daß es denen, die einen ver-borgenen Gott anbetheten, erlaubt wäre, sich aufalle mögliche Weise verborgen zu halten. Es ist
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