2v8 Geschichte der christlichen Religion.
merkwürdig, daß sie zuerst den zehnten Jenner, alsden Tag der Taufe Jesu Christi, feyerten. Sie er-hielten sich bis auf die Zeiten des Epiphanius.
Basilides rühmte sich, seine Lehre von dem Apo-stel Matthias und dem Glaucias, einem Jüngerdes Apostels Petrus , empfangen zu haben. Dasmosaische Gesetz und die Weißagungen der Prophe-ten hielt er für Eingebungen eines bloßen Aeons.Aus dem neuen Testamente nahm er zwar dasjenigean, was seinen Irrthümern nicht ganz offenbar wi-dersprach, und sich, obgleich auf eine gewaltsameWeise, zu seinem Vortheile erklären ließ. Allem erverwarf alles übrige, besonders ganze Briefe desApostels Paulus, den Brief an die Ebräer, denBrief an den Titus, und beyde Briefe an den Ti-motheuö.
Carpo- Jedoch Bajllides war gegen den Carpokras,kr«». der ebenfalls in Alerandrien das Haupt einer berüch-. tigten Secte wurde, noch sehr ertraglich. DieserZ?»/e6. Ä"'ge>st war in den Lehren von dem höchsten Gotte,t. 7. Te»-. von dem Ursprünge der Welt und dem menschlichen--»///an. </e Körper, und von den Quellen des Bösen mit seinen«^5-Vorgängern einig. Alles dieses harte seinen Ur-^z" ?/eo ^'""ö den Aeonen; nur die menschlichen See-hielt er für Ausflüsse der Gottheit selbst. Er?Ä/5./.-. c,,s. fah ein, daß der evangelischen Geschichte zu viel Ge-walt angethan würde, wenn man die MenschheitJesu Christi leugnen wollte. Er hielt also denselbenfür einen wirklichen Menschen. Er leugnete aberdie wunderbare Geburt desselben von der JungfrauMaria. Dafür gab er ihm eine vortrefflichereSeele, als andern Menschen, und behauptete, daß siegenauer, als andere, mit Gott vereinigt geblieben
wäre,