Zweyter Abschnitt. 209
wäre, und eben darum die Weltschöpfer leicht HZttöüberwinden, und eher in das pleroma zurückkehrentonnen. Sein Christus war nicht besser, als platound pythagoras. Auch hatte er für die Menschennichts weiter gethan, als daß er ihnen ein Beyspielgegeben hatte, wie sie sich der Tyrannen der Welt-schöpfer widersetzen, und sich von der Materie los-reißen sollten. Die Moral des Carpotras warnikolaitisch. Die Ausübung des Lasters war nachseinem Systeme nicht allein zugelassen, sondern auchnothwendig. Man mußte das Maaß seiner Begier-den erfüllen, oder so lange aus einem Körper in denandern wandern, bis endlich der Materie eine Ge-nüge geleistet morden wäre. Sein Sohn, Api--phanes, machte seine Secte noch berühmter. Diesermuß die Kunst der Verführung, seiner Jugend un-geachtet, noch weit mehr, als sein Vater, in seinerGewalt gehabt haben, weil ihm die Cephalenier zuSamos einen Tempel und Altar erbauoten, ihn ver-götterten , und mit dem Apostel Paulus, dem Ho-mer , dem pychagoras und plato, zugleich anbe-thcten.
Die Sittenlehre des Carpokras und seinesSohnes schmeichelte dem verderbten Herzen so sehr,daß er leicht Nachahmer fand, die ftin System zwar ^in einigen Lehrsätzen veränderten, wirklich aber seinewahren Schüler und Nachfolger genannt werdenkonnten. Eine gewisse ZDarcellina soll unter dem Zdic Mär-römischen Bischöfe Auicec die Lehrsätze des Carpo- cellianer.kras ausgebreitet, und Anhänger erhalten haben. ^Man beschuldiget auch unter den Alten einen gewissen ^""2^,prodicus, dessen Anhänger unter dem Namen der miten.Adamiten bekannt sind, einer carpokrarifchen Vaylcun-II. Theil. 0 Moral.