2iO Geschichte der christlichen Religion.
ter demAr- Moral. Sie gaben vor, daß sie den Stand deetikcl der Unschuld auf die Erde zurückbringen wollten. SieAoami- nannten ihre kirchliche Versammlung das Paradies,ten- legten allezeit die Kleider ab, wenn sie darinnen
erscheinen wollten. Ein solches Verhalten ist gewißkein Mittel, die Keuschheit zu befördern« Dem un-geachtet rühmten sie sich dieser Tugend. Sie ver-warfen die Ehe, weil sie den sarurntnischen Grund-satz hatten, daß die Menschen durch die Begierde,ihr Geschlecht fortzupflanzen, gefallen und verderbtworden waren.
Valettti- Unter allen Gnostikern hat niemand mehrnu». Aufsehen gemacht, als Valcnrinus. Vielleicht<^om 2 ^ Träume einmal müde gewor-
den, weil so kleine Veränderungen, als zeither mit
ihnen vorgenommen worden waren, ihnen nicht im-7» N?/c»,. mer das Ansehen neuer Lehren geben konnten. Al-" ^ lein, die fruchtbare Phantasie dieses Jrrgeistes wußte^-v/^.c.^o. die Thorheiten der morgenlandischen Philosophen
sinnreicher vorzutragen, genauer mit den Lehren des/>6v. Christenthumes zu verbinden, und ihnen durch deno,-^. ?» Misbrauch verschiedener Stellen der OffenbarungF?cc-6.S,^. verführerisches Ansehen zu geben. In seinem
Lehrgebäude bemerket man so viel Ordnung und/A,/^-,^ Kunst, daß ihn auch einige unter den Neuern aus6«-?-. Sn«. dem Verzeichnisse der Irrgläubigen herausgesetzt,////?. und behauptet haben, er hätte bloß die WahrheitenChristenthumes, nach Art der Morgenländer, in
finstere und übertriebene Allegorien verkleidet. Al-^""'»5- lein, man ist bey seiner Rechtfertigung entweder/ oder gütig, aber gewiß nicht gründlich. Man
/?tn»/V?> - kennet seine Lehrsätze nicht in ihrem Umfange, wenn//./?. .V?« man ihn unter die Rechtgläubigen setzet. Er hatte
eine