Teil eines Werkes 
Theil 2 (1752) Jacob Benignus Bossuet, Bischofs von Meaux, Einleitung in die Geschichte der Welt, und der Religion / fortgesetzet von Johann Andreas Cramern, Hochfürstl. Oberhofpredigern in Quedlinburg
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214 Geschichte der christlichen Religion.

zu sehen, eine schwache und »«gestalte Substanz^Achamoch, oder die Begierde genannt, erzeuget wor-den. Denn es kann, nach den Grundsaßen derGnostiker, in keinem Aeon eine starke Bewegungoder Empfindung vorgehen, welche nicht etwasSelbstständiges hervorbringen sollte. Nachdemalso Sophia in ^ie Fülle zurückgebracht, und ihremGemahle, dem Teletos, wiedergegeben war: so er-zeugete tTloos, damit nicht den übrigen Aeonen eingleicher Zufall begegnen möchte, den Christus undden heiligen Geist. Christus lehrcte seine Ver-wandten, daß ihr Vater von ihnen nicht erkanntwerden könnte; der heilige Geist aber unterrichtete

» sie, wie sie den Ersten und den Unbegreiflichen

loben sollten. Dadurch wurde in dem pleroma ieine vollkommene Ruhe und Eintracht unterhalten.Die Aeonen freueten sich so sehr darüber, daß sieaus Dankbarkeit gegen ihren unsichtbaren Vater,aus sich und aus dem Christus und dem heiligenGeiste, Jesum, oder den Heiland hervorbrachten.Jesus war also, wenn man so sagen darf, dieQuintessenz aller Aeonen; daher führete er alle ihreNamen, besonders den Namen des Christus unddes Wortes, weil er von ihnen ausgieng. DieseErdichtung bestätigte Valenrinus durch die Worte

Col. r, !->. des Apostels: Ls ist das Wohlgefallen gewesen,daß in ihm alle Fülle, oder das pleroma, woh-ne» sollte, und so misbrauchte er zu seinen Traumenandere biblische Stellen mehr. Der Fall der So-phia sollte durch den Fall des zwölften Apostels, desJudas Ischarioth , und durch den zwölfjährigenBlurgang des blutflüßigen Weibes im Evangeliobezeichnet worden seyn,

Es