Teil eines Werkes 
Theil 2 (1752) Jacob Benignus Bossuet, Bischofs von Meaux, Einleitung in die Geschichte der Welt, und der Religion / fortgesetzet von Johann Andreas Cramern, Hochfürstl. Oberhofpredigern in Quedlinburg
Entstehung
Seite
217
Einzelbild herunterladen
 

Zweyter Abschnitt. 217

teriellen leib ausstreuen sollte. Hier sollte dieserSaame des Geistes wachsen und zunehmen. Daswar es, was sie die Airche nannten, ein Bild derobern Rirche im pleroma. Der Demiurg er-zeuget? , damit die Menschen einen Erlöser hätten,einen Christ, aus einer himmlischen Materie, der,weil er nichts von der irdischen an sich hatte, bloßanimalisch und also nicht fähig war, zu leiden undzu sterben. Dieser gieng hernach , wie etwa dasWasser durch einen Canal geht, durch den Leib derJungfrau Maria, und bey seiner Taufe vereinigtesich der Heiland aus dem Pleroma in der Gestalteiner Taube mit ihm. Er wich aber wieder vonihm, als er unter dem Pilatus leiden sollte; undalso war es nur der thierische Christus, welcher denVerfolgungen seiner erbitterten Feinde nicht entge-hen konnte, sondern sterben mußte, ob er gleichnachher wieder ans dem Grabe auferwecket wurde»Wenn nun alle geistliche Menschen durch diese Gno>sis, oder Wissenschaft , zu ihrer Vollkommenheitgelanget seyn werde»: so wird ihre Mutter, Acha-morh ; aus der Mitte zwischen dem Pleroma unddieser Welt, in die ewige Fülle hinüber gehen, undsich mit dem Heilande vermählen, der von allenAeonen zusammen erzeuget worden ist. Sehet hierden Bräutigam und die Braut der Offenbarung.Die geistlichen Menschen, werden von ihren See-len und Körpern entkleidet auch ins pleroma kom^-men, und Bräute der Engel werden, welche denHeiland umgeben. Der Schöpfer der Welt hinge-gen wird mit den Seelen der Gerechten in di'e mitt-lere Gegend eingehen, wo vorher seine Mutter war.Alsdann wird das in den Eingeweiden der Welt ver-

O 5 bor-