»6g Geschichte der christlichen Religion.
et einem andern aufzuknüpfen, oder zu verstecken,oder durchzuschneiden überlaßt. Das ist daß Schick-sal des Irrthums in allen Jahrhunderten. DieWahrheit hat immer nur eine Gestalt. Wer kanndie Uebereinstimmung der Jünger Jesu Christi, 'wel-che in ihren uns hinterlassenen Schriften herrschet,ge-nug bewundern ? Jedoch, wer wird darüber erstau-nen , daß sich GM nicht widerspricht? Es ist wahr,die Nachfolger her Apostel Jesu Christi erhielten denguten Weizen nicht ganz rein von aller Spreu; sieverwickelten >sich sehr bald auch in manche falscheMeynungen und Irrthümer. Allein zu geschweige!',daß ihre Irrthümer die Grundfeste» des Christen-thums nicht erschütterten; so waren sie allezeit so be-scheiden, daß sie sich nicht für unfehlbar hielten, son-dern gern gestunden, daß nur Gott und seine Offenba-rung das Vorrecht der Unfehlbarkeit harten. Alleinhat es wohl eine irrgläubige Partey unter den Chri-sten gegeben , die nicht auch von dem Stolze benebeltgewesen wäre, daß sie nicht irren könnte ?
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Von dem Einflüsse der alexandrim-scheu Philosophie in die Schicksale undLehren der christlichen Religion.
I Ingeachtet die Traume der morgenländischen Wci-^» sen der christlichen Religion so gefährlich undnachtheisig waren: so hatte doch auch ihre vornehm-ste Feindinn, die Abgötterei), welche vornehmlich vonden Christen bestritttn wurde, keinen starken Bey-stand von d<m Irrthümern derselben zu hoffen. Dis
Wahr-