Teil eines Werkes 
Theil 2 (1752) Jacob Benignus Bossuet, Bischofs von Meaux, Einleitung in die Geschichte der Welt, und der Religion / fortgesetzet von Johann Andreas Cramern, Hochfürstl. Oberhofpredigern in Quedlinburg
Entstehung
Seite
268
Einzelbild herunterladen
 

»6g Geschichte der christlichen Religion.

et einem andern aufzuknüpfen, oder zu verstecken,oder durchzuschneiden überlaßt. Das ist daß Schick-sal des Irrthums in allen Jahrhunderten. DieWahrheit hat immer nur eine Gestalt. Wer kanndie Uebereinstimmung der Jünger Jesu Christi, 'wel-che in ihren uns hinterlassenen Schriften herrschet,ge-nug bewundern ? Jedoch, wer wird darüber erstau-nen , daß sich GM nicht widerspricht? Es ist wahr,die Nachfolger her Apostel Jesu Christi erhielten denguten Weizen nicht ganz rein von aller Spreu; sieverwickelten >sich sehr bald auch in manche falscheMeynungen und Irrthümer. Allein zu geschweige!',daß ihre Irrthümer die Grundfeste» des Christen-thums nicht erschütterten; so waren sie allezeit so be-scheiden, daß sie sich nicht für unfehlbar hielten, son-dern gern gestunden, daß nur Gott und seine Offenba-rung das Vorrecht der Unfehlbarkeit harten. Alleinhat es wohl eine irrgläubige Partey unter den Chri-sten gegeben , die nicht auch von dem Stolze benebeltgewesen wäre, daß sie nicht irren könnte ?

He ^ ^ ^ O A^^^^O^-K^HH^HH

Von dem Einflüsse der alexandrim-scheu Philosophie in die Schicksale undLehren der christlichen Religion.

I Ingeachtet die Traume der morgenländischen Wci-^» sen der christlichen Religion so gefährlich undnachtheisig waren: so hatte doch auch ihre vornehm-ste Feindinn, die Abgötterei), welche vornehmlich vonden Christen bestritttn wurde, keinen starken Bey-stand von d<m Irrthümern derselben zu hoffen. Dis

Wahr-