«in, ohne sie so offenbar zu tierfälschen, sie irrstennur in den Lehren von der Dreyeinigkeit, und vondem Unterschiede der Selbständigkeiten in der Gott-heit. Es ist nicht unwahrscheinlich, daß die aleran-brinische Philosophie, zum wenigsten bey den Ga-dellianern und den Gamosatenianern die Quelleihrer Abweichung von der heiligen Lehre der Offen-barung gewesen sey. Man behauptete auch in die-ser Philosophie eine gewisse Art der Dreyeinigkeit inder Gottheit. Allein, ihre Lehrer wußten selbst nicht,was sie sich darunter vorstellen sollten. Nach eini-gen waren diejenigen, welche die Dreyeinigkeit Got-tes ausmachen sollten, wirkliche selbststandige Aus-puffe der Gottheit, aber von ihr selbst verschieden»md abgesondert; nach andern waren es nur verschie-dene Eigenschaften, die man sich bloß an Gott geden-ken sollte, und noch nach andern bloß verschiedeneArten der Offenbarungen des göttlichen Wesens. Hierhaben wir den Schlüssel zu den falschen Meynungendieser verschiedenen Irrgläubigen von der Dreyeinig-keit Gottes. Sie wollten mit ihrer schwachen einge-, schrankten Vernunft einen Ocean ausschöpfen, unddieses so große Geheimniß begreifen. Ihre Verwe-genheit verursachete ihnen einen gefährlichen Schwin-del, und sie verlohren sich in Irrthümern.?7. lTsoems, von dem die LTloerianer ihren NamenTAeo- haben, war von Smyrna , oder wie andere wollen,^ von Ephesus gebürtig, und erneuerte den Irrthum^^Mtt'. praxeas. Er lehrete nämlich, daß im göttli-^ez-./Vo^. chen Wesen kein innerlicher Unterschied der Personen6^/. statt fände, sondern daß sich ein, und eben der Gott,5. tt/- ,^ch seinen verschiedenen Verrichtungen bald den5 n. B^^., bald den Sohn, bald den heiligen Geist5 ' nen-
Teil eines Werkes
Theil 2 (1752) Jacob Benignus Bossuet, Bischofs von Meaux, Einleitung in die Geschichte der Welt, und der Religion / fortgesetzet von Johann Andreas Cramern, Hochfürstl. Oberhofpredigern in Quedlinburg
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314
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