Teil eines Werkes 
Theil 2 (1752) Jacob Benignus Bossuet, Bischofs von Meaux, Einleitung in die Geschichte der Welt, und der Religion / fortgesetzet von Johann Andreas Cramern, Hochfürstl. Oberhofpredigern in Quedlinburg
Entstehung
Seite
315
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Zweyter Abschnitt. n

»ennete. Wenn man dem Hippolitus und Epipha- ^e->.c.ins glauben will: so antwortete er, als er von ^ ^-den Presbytern um sein Glaubensbekenntniß befragtwurde : Ich bethe nur einen Gott an, und ken-ne außer ihm keinen andern. Dieser Gorr istvon der Jungfrau Maria ein Mensch gebot)-ren worden; er hac für uns gelirren, und istfür uns gestorben; einen andern Gott kenneich nicht. So bezeichnen denn die Namen, Varer,Sohn, und Geist, nach diesem irrigen Bekenntnisse,nichc etwa wirklich drey von einander verschiedene Per-sonen in der Gottheit, sondern bloß verschiedene Of-fenbarungen und Wirkungen derselben. Der Gott 77>ko</o?des Noerus ist seiner Natur nach unsichtbar, un- /-fähig zu leiden , und unsterblich; sichtbar, fähig zu ^ ^leiden und sterblich, wenn er sich zum Besten derMenschen offenbaret; Vater, wenn er in der Ewig-keit ihre Seligkeit beschließt und Gesetze giebt; Sohn,wenn er Mensch wird, leidet und stirbt; und derheilige Geist, wenn er ihnen die Erlösung zueignetund sie heiliget.

^loerus lind seine AnHanger erhielten den Na-men der parropafchiten. Allein, noch ist die Fra-ge unaufgelöst, ob man ihnen diesen Namen mitRecht beygeleget habe. Denn allem Ansehen nach,haben sie nicht sowohl gelehret: Gott selbst sey ge-bühren worden; Gott selbst habe gelitten, als viel-mehr, daß Gott mit demjenigen Menschen vereini-get gewesen sey, welcher von der Jungfrau Mariagcbohren und unschuldig getödtet worden sey. Au6den unvollständigen Nachrichten vom lTloecus be-merket man wohl, daß er über das große Geheimnißder Dreyeinigkeit zu viel vernünftelt habe: allein es ist