Teil eines Werkes 
Theil 2 (1752) Jacob Benignus Bossuet, Bischofs von Meaux, Einleitung in die Geschichte der Welt, und der Religion / fortgesetzet von Johann Andreas Cramern, Hochfürstl. Oberhofpredigern in Quedlinburg
Entstehung
Seite
316
Einzelbild herunterladen
 
  

zi6 Geschichte der christliche» Religion.

auch leicht möglich, daß seine Vernünfteleyen nichtvon allen gehörig begriffen worden sind. Es läßtsich auch muthmaßen, daß er vielleicht seinen Irr-thum hatte fahren lassen, wofern man sich sanftmü-thiger und mit einem dem Christenthums anständi-gen Geiste der Gelindigkeit gegen ihn betragen Härte.Einen Irrenden aus seiner Gemeinschaft stoßen, ohneseinen Irrthum vorher gründlich widerlegt zu haben,das heißt seine Ausbreitung mehr befördern, als hin-dern. Daß er sich für Mosen, und seinen Bru-der, Aaron ausgegeben habe, ist einer Erdichtungähnlicher, als der Wahrheit, wenn nicht dieses Vor-geben von ihm aus einer übel verstandenen Verglei-chung seiner selbst und seines Bruders mit Mofe undAaron, diesen göttlichen Vertheidigern einer einzigenGottheit, entstanden ist.

Es giebt sehr viele von den Alten und Neuern,welche der Meynung sind, daß Gabellius ein Sy-^> Africaner , der auch einer neuen sehr zahl-^ ^. ^'2. reichen Secte den Namen gegeben hat, ein Schülerö?.,. 6«. des LTloems gewesen sey, und wo nicht ganz genauM/,7.c.5 eben den Irrthum, zum wenigsten doch einen,Fa/?/.-/>.6?. der ihm sehr nahe komme, vorgetragen habe. Allein,^-Ftt^.A ^ schont doch die Meynung des Gabellius von demLehrbegriffe des Noetus einigermaßen unterschiedenzu seyn. So viel ist unstreitig, daß er keine eigent-lichen Gelbststandigkeiren oder Personen in Gott angenommen habe, weil er sich mit dem^oetusberedete, daß eine solche Lehre wider die Einheit Got-tes stritte. Man kann aus denen Verglcichungen, wel-che er von dem Geheimnisse der Dreyeinigkeit Got-tes brauchte, schließen, daß er den Vater für das We-sen, den Sohn aber und den heiligen Geist für beson-