Teil eines Werkes 
Theil 2 (1752) Jacob Benignus Bossuet, Bischofs von Meaux, Einleitung in die Geschichte der Welt, und der Religion / fortgesetzet von Johann Andreas Cramern, Hochfürstl. Oberhofpredigern in Quedlinburg
Entstehung
Seite
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Geschichte der christlichen Religion.

chen sich die Rechtgläubigen gewandt hatten , wirk-lich abgesetzt. Sollte vielleicht dieser Malchionvon ihm beleidiget worden seyn, weil er eine Haupt-person auf dieser Kirchenversammlung vorstellen?Seine AnHanger, welche nach seinem Namen auchpaulianer und paulianisten genannt wurden, er-hielten sich bis in das vierte Jahrhundert. Benl--lus,ein Bischof von Bostra, welcher behauptete,daß Christus vor seiner Menschwerdung nicht Gettgewesen wäre, scheint die Lehre des Paulus von Sa-mosata unter gelindem und besser lautenden Ausdrü-cken vorgetragen zu haben. Allein, Origencs über^eu-gete ihn seines Irrthumes, uno brachte ihn zu dmRechtgläubigen zurück.

Die Kirche Jesu Christi war zu beklagen, daßsie von einer irrgläubigen Parrey nach der andernbeunruhiget und zerrüttet wurde. Die Geschichtelehret, daß sie immer einigen Einfluß in die reineLehre der Religion hatten. Die neuen gnostischcnSecten und die manichäischen Irrthümer trugen ge-wiß etwas dazu bey, die irrigen Begriffe der Recht-gläubigen von den Kasteyungen des Leibes, von demVorzuge des ehelosen Standes, von der Ehe unv vonder Enthaltsamkeit zu befestigen. Man bewog Gno-stiker, man beredete Manichaer, auf die Seite zutreten. Man verlängere nicht, daß sie ihre Vorur-theile vom Ehestande und von den Kasteyungen desLeibes verlassen sollten. Man ließ ihnen die Folgen,wenn sie nur die Grundsähe fahren ließen. Manweis, daß alle diese Secten, welche in Grundwahr-heiten irreren, aus philosophischen Irrthümern erzeu-get morden waren. Diejenigen christlichen Lehrer,weiche sie widerlegten , begnügeten sich nicht damit,

daß