Teil eines Werkes 
Theil 2 (1752) Jacob Benignus Bossuet, Bischofs von Meaux, Einleitung in die Geschichte der Welt, und der Religion / fortgesetzet von Johann Andreas Cramern, Hochfürstl. Oberhofpredigern in Quedlinburg
Entstehung
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324
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Z24 Geschichte der christlichen Religion

tigkeiten betrafen entweder kirchliche Gebräuche, oderdie Vorzüge und Verdiensie gewisser Personen. Al-lein, sie trugen doch zu dein Verfalle der wahren Re-ligion so viel bey, daß sie entweder neue Irrthümerveranlassten, oder schon angenommene falsche Mey-nungen mehr befestigten. Die folgende Betrachtungwird solches erweisen.

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Von den Irrthümern, welche dieZwistigkeiten der Rechtgläubigen in demzweyten und dritten christlichen Jahrhun-derte entweder einführeten, oderbefestigten.

^^ie Eintracht, welche unter den ersten Christen«^-^ herrschete, war unstreitig eine von den vor-nehmsten Ursachen der schnellen Ausbreitung undAufnahme der wahren Religion unter den Heiden,und sie würde ohne diese Eintracht sich weder widerdie grausamen Verfolgungen der Abgötter, noch wi-der die Unternehmungen der Irrgläubigen haben er-halten können. Möchte doch diefe glückliche Ein-tracht, welche die Glieder der wahren Kirche in demersten Jahrhunderte so genau mit einander vereinig-te, nicht in den folgenden Zeiten zuweilen unterbro-chen worden seyn! Es ist wahr, man sieht die Chri-sten noch im zweyten und im dritten Jahrhunderteeinig in den Grundwahrheiten des Glaubens. Al-lein, wie sehr wäre es zu wünschen, daß weder überdie Feyer des Osterfestes, noch über die Kirchenbuße

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