Adverbium. 4. Steigerung. §.492.493. 97
nicht theures?, obrest, oder gar der Obriste, wienoch in den Kanzelleyen aus der alten OberdeutschenMundart gangbar ist, welche das r in mehrern Fäl-len zu versetzen pfleget: Die Fälle, wo der Super-lativ st und wo er est bekommt, hängen, bloß vondem Wohllaute ab, um theils die unnöthige Zusam-menkunft mehrerer tonloser Sylben, theils aber auchdie Härte mehrerer nicht zusammen stimmenderConsonanten zu vermeiden. Man merke davon:
Ein bloßes st bekommen
1. Alle mit Nachsylben abgeleitete Adverbia,die auf haft, ichr, licht und isch ausgenommen:dankbarst, anmmhigst, väterlichst, verbun-denst, furchtsamst.
2. Alle Wurzelwörter, welche sich auf ein b,ch und g, ingleichen auf ein einfaches f, l, m, nund er endigen: gröbst, derbst, ärgst, fchmählst,schönst, leerst, feinst, gelbst, bleichst, schärfst,grünst, jungst. Diejenigen, welche im Positivsbereits das mildernde e haben, behalten es nach demd, s und h bey: blödest, müdest, geschwindes!,keifest, losest, flohest, frühest; nach den übri-gen weichen Hauptlauten aber werfen sie eö weg?herbst, längst, bängst, engst.
§. 49?. Hingegen bekommen est: Fsrt-
1. Die abgeleiteten auf haft, ichr und licht:schmeichelhaftest, lebhaftest, rhörichtt'st, Vor-nichtest, lauiichtest, besser mit -—ig, lauligst.
2. Die Wurzelwörter auf d, h, k, ck, ff pf, undauf ein verdoppeltes U, rr, mm, nn und pp: wil-dest, gefündest, holdcst, rundest, rohest, rau^hest, fchlankcst, kränkest, stärkest, dickest, fchlaf-fest, stlnnpftst, dürrest, rollest, siumnnst,