Teil eines Werkes 
Bd. 2 (1782)
Entstehung
Seite
295
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».Kap. i. Von dem Artikel. §.597-598. 295

Überflüsse, im Ernste, im Scherze u. s. f. Siehe§. 5?8, wo davon schon gehandelt worden.

Der Grnnd dieser Verschiedenheit scheinet inder großem oder geringern Individualität des Sub-stantives zu liegen. Soll dasselbe gar nichts In-dividuelles bezeichnen, sondern bloß die Gattungoder Materie andeuten, so scheinet man mit demArtikel auch die BiegungZjylbe für überflüßig ge.halten zu haben. Nur wenn sich das Substantivauf einen weichen Consonanten endigt, welcher als-denn hart gesprochen werden müßte, so scheinet mandas Biegungs e beybehalten zu haben, welches als-dann die Stelle des mildernden e vertritt: mir zuL.iede, zu Stande, zu Lande reisen. Allein,da man hier so wie in allen übrigen Analogien kei-nen andern Führer hatte und haben konnte, als diedunkels Empfindung des Ähnlichen: so wird dasSubstantiv oft gebogen, wo der Wohllaut es nichtHu erfordern scheinet: zu Rathe halten, zu Gutethun, zu Gaste gehen, nach Tische. Wirdhingegen der Artikel nur um der Kürze willen ver-schwiegen, wie in dem dritten Falle, so ist nichtallein die Biegungssylbe, sondern auch die Bezeich-nung des Casus an der Präposition nothwendig,wenn sie dessen fähig ist. Da die Bedeutung inden meisten Fällen figürlich ist, folglich auch derganze 'Ausdruck seine ihm einmahl gegebene Gestaltbehalten muß, so lassen sich dergleichen Arten zu re-den nicht allemahl durch den vollständigen Artikelauflösen; nicht in dem Stiche lassen, in demjLrnste, sondern im Ernste.

§. 598. Außer diesen Fällen den bestimmten FehlerhafteArtikel wegzulassen, wenn etwas individuell be- Weglassungstimmt werden soll, ist bey eigentlichen Gattung-?- des AM-

T 4 wortern ^'