Teil eines Werkes 
Bd. 2 (1782)
Entstehung
Seite
582
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§F2 i.TH. 4.Abschn. Syntax.

io. Comparative, wenn entweder der eine Satzein sinnliches Bild des andern enthält, oder über-haupt zwey Dinge in verschiedenen Säßen mit ein-ander verglichen werden: seine Stirn lächelte soheirer, als das Kickt, welches in vergoldetenAbendwslken niedersinkt. Alles, auchnoch so verschiedene Vergnügen, entstehen auseiner und eben derselben Grundkraft der See-le, so wie in der körperlichen Natur aus ei-ner einigen Araft eine Menge verschiedenerErscheinungen entstehen. Das Denkenkann eben so wenig von unserer Natur gestrennet werden, als das Anziehen des Eisensvon dem Wagner, oder das Vrenncn vonden, Leuer. Gleichwie der Gefangene,wenn er aus einen? finstern Derker erlösetworden, wie neugebohren von seiner Vcrän-dcrung entzückt wird: so frohlockt die Seele,wenn sie von irdischen Verbindungen befreyer,sich zur Gegend der Vernunft ausschwingt,und unsterbliche Hoffnungen athmet.

i!. Proportionale, wenn die in mehrcrn Sä-tzen enthaltenen Auöspniche in gleichem Verhältnissesteigen und fallen, und Iutenjwe, wenn ein Satz ein«rhöheteö oder vermindertes Verhältniß des andernenthält: so viel sie durch dieKist verloren, soviel gewannen sie durch den Überfall. Jemehr wir das geistige Vergnügen genießen,desto lebhafter wird unser Geschmack daran. Der Mensch beschäftiget sich immer we-niger mit sinnlichen Gegenständen, je fähigerer zu deutlichen Begriffen wird. So eif-rig die Mächte des Lichts hemühct waren,diesen Endzweck zu erreichen, eben so heftig

strebte