Teil eines Werkes 
Bd. 2 (1782)
Entstehung
Seite
770
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77v s.TH. Vsn der Orthographie.

fel eS von Statt, locus, zu unterscheiden, obgleichbeyde eines Stammes sind. Da hier der Unter-schied der Schreibart so allgemein ist, so hat er sei-nen Ursprung wohl nicht dem Gutbefinden einer oderder andern Person zu verdanken, sondern die Nationmuß dunkel gefühlet haben, daß beyde Wörter zumNachtheil des wahren Verstandes häufiger verwech-selt werden können, als andere.

Won dem §. 49. Von der Verdoppelung des f nach gs-f und v. schärften Doppellauten ist bereits in dem vorigen ge-handelt, und zugleich bemerkt worden, daß es gutseyn würde, das f nach solchen Doppellauten gleich«falls zu verdoppeln, so wie man es nach andern ge-schärften Vocalen verdoppelt, folglich schleiffett,pfeijfen, reiffeu u. s. f. zu schreiben.

Das f und v sind in der Aussprache nicht ver-schieden, und wechseln daher in Wörtern einesStammes mit einander ab, vor, vorder, für undfördern, voll und füllen, Volk und folgen.Dah/r nur der Gebrauch lehren kann, wo eines oderdas andere geschrieben werden muß. Fest, Fehde,Festung, Fließ, Fell, Firnis), werden jeht durch-gängig mit einem f geschrieben; dagegen Vorwerk ,(nicht Fuhrwerk,) und die größten Theils veralte-ten Titelwörter vest und ehrenvest noch das v ha-ben. Daß man fremden Wörtern billig ihr ur-sprüngliches v lässet, erhellet aus dem vorigen.Folglich Vocal, Sclave , activ, passiv, naivund so ferner.

Von dem?, §.50. Da die gute Hochdeutsche Aussprache dasch, j und 'k. g, ch, j und k, die §. 46. bemerkten Fälle ausgenom-men , sehr genau unterscheidet, so ist sie hinlänglich,die Schrift in diesem Stücke zu leiten. Wer abernicht Gelegenheit hat, die erstere zu hören, muß sich

aus