40.
Mittwoch, den 18 hHe
Anno 17095.
— Ordinari Poſtzeitung
Von Staats, gelehrten, hiſtoriſch. n. dͤkonomiſch. Neuigkeiten. Mit Ihro Roͤm. Rayſerl. Majeſtaͤt allergnaͤdigſtem Pri valegao. Berlegt und gedruckt von Joſeph Anton Moh, wohnhaft auf dem
obern Grahen, in dem ſogenannten Schneid⸗ Haus.
Den 13. dieß fruh um halb 8. Uhr
haben Se. churfuͤrſtliche Durchlaucht uͤnſer gnaͤdigſter Landesherr die Reiſe nach Junsbruck zur Vermaͤhlung mit der Erzherzogin Maria Leopoldina kdaigl Hoheit unter tauſend Segens wuͤnſchen Hoͤchſtdero getreueſten Untertha— nen anzutretten geruhet. Die Reiſe geht den erſten Tag uͤber Wolfraths— hauſen, Benedietbeuern bis Mitteun— wald ·
Koͤlln, den 2. Feb
So verhaßt ehedem der, nun ſelbſt in anleech verabſchente und verwuͤnſchte Roberspierre mit ſeinem J Anhang die franzdſiſche Nation im Ausland machte, eben ſo ſehr ſuchen jetzt dle Franzoſen ihren ſonſt ſo liebenswurdigen Charakter wieder anzunchmen, —* Europa davon Beweiſe zu geben.
Jhr Betragen in Holland iſt bisher uͤber ⸗ Erwartung beſcheiden. So lange die Englaͤnder in Holland ſtunden erHeben ſich von allen Seiten laute Kla—
8 gegen dieſelben, und bey ihrem «zug nach Deutſchland , der in guoſſer Unordnung erfolgte raubten die erſtreuten Parthien wie in einem feindchen Lande Die Franzoſen halten
die ſtrengſte Mannszucht, und ein Sol
dat wuͤrde hart geſtraft wenn er ſich unterſtuͤnde ſelbſt einen erklaͤrten ſatte halteriſch geſtnnten Hollaͤnder zu beleibdigenn—Al der General Vichegruͤ im Haag eingezogen war, verlangten
der ruſſiſche ud portugieſiſche Geſandte gen, und die Wiuterquartiere beziehen, oder den Winteneldzug gegen die Alirte ſaſeten ucte vnn ſch
daſelbſt fuͤr ſich, ihr Gefolg, und Pa— piere Reiſepaͤſſe und erhielten ſie auf der Stelle.
AI iſ mn
angetaſtet werden, bloß die Guͤter der Englaͤuder werden unter das National— Se genommen. Dieß berſichern die neueſten Briefe aus Holland , und in kurzem duͤrfte auch der freye Poſten—lauf wieder hergeſtellt ſeyn, weil die Fran zoſen wohl viſſen, daß Hollaud ohne freye Handlung nicht beſtehen kann. —Die bey der Beſetzung unſerer Stadt unter franzoͤſiſches Siegel geuommene deutſche Kaufmanusguůter werden nach und nach wieder frey gegeben. In Schwaben ſind bereits Briefe aus Amſterdam , und andern hollaͤn
diſchen Plaͤtzen Adoch uͤber dan angeko mmen
ine den. Febr
Am 30 Jan. deſetzten die Franzoſen alle Staͤdte an der Iſel newlich Zuͤtphen Zwoll ꝛc. wo ſie uͤberall uit Freudensbezeugungen von den hollaͤndiſcheu Natrioten empfangen wurden; die Statthalteriſch geſinnte Parthey kann jetzt nicht zuders thun, als bey einem
Hlechten Spiel eine gute Miene ma—
chen. Man will behaupten, daß die
Helfte der franzoͤſiſchen Nordarmee, die in Holland eingedrungen iſt, ſich auf die Seite der Ifn gewendet hat; dieſe kann man auf wenigſtens o 80. Mann—— waͤhrend daß ſich die andere Helfte Ii Beſetzung von der on Ho l a uad, und mit Eroherung von. Seelanb beſchͤftigte
Ob die eine Elonne* ſich uͤber die
Provinzen Oberyſſel ingen, und mit der
Eroberung dieſen 3 begnuͤ