Nro. 46. Montag, den 43. Febr. Anne 1798.

Augſpurgiſche Ordinari Poſtzeitung,

Von Staats, gelehrten hiſtoriſch. u oͤkonomiſch. Neuigkeiten. Mit Ihro Roͤm. Rayſerl. Majeſtaͤt allergnaͤdigſtem Pravile gẽo. Verlegt und gedruckt von Joſeph Anton Moy, wohnhaft auf dem

obern Graben, in dem ſogenaunten Schneid- Haus.

Paris, den 8. Febr.

Aus der Schweitz wird gemeldet, daß die Cantons eheſtens die frauzod­ſiſche Republik anerkeunen werdeun, deshalb ein beſonderes Feſt veranſtal­tet werden ſoll. Durch die Ankunft des Baron von Stael ſinddie Friedens­geruͤchte hier ſehr verſtaͤrkt worden. Man fagt, daß gedachter Barou hier Un­erhandlungen pflege. Dieß ſcheint auch der Fall zu ſeyn. Denn er begiebt ſich des Abends oͤfters zu dem Wohl­

fahrtsausſchuſſe, mit deſſen Mitglie­

dern er lange Conferenz hat. Man ver

Betreff der Sendung des Baron St

ah tatten werde. Durch die Erobe­rung von Holland duͤrfte, wie man glaubt, der Abſchluß des Friedens, we nigſteus mit einer oder der andern Macht, beſchleunigt werden. Gegen Eigland aber ſoll der Krieg aufs nach druͤklichſte fortgeſetzt werden, und der Wohlfahrtsausſchuß laͤßt in der Stille die groͤßten Vorbereitungen deshalb treffen. Die Capitulation der hol laͤndiſchen Feſtung Gertruydeuberg ent haͤlt als Hauptbeding, daß die Garui­fon als Kriegsgefangen in Holland blei⸗ ben ſoll. Auch die Feſtung Breda iſt ſchon geraͤnmt worden. Es befanden fich oſele Englaͤnder daſelbſt in Garni­ſeur Die Raͤumung iſt ſehr geſchwiu­de geſchehen. Die Stadt Havre, welche bsher den Namen Havre Ma

rat fuͤhrte, hat ihren vorigen Namen,

Haore de Grace, wieder angenommen. Man glaubt daß uͤberhaupt alle fran­zͤſiſche Staͤdte, die ſich neue Namen

gegeben, ihre alten Namen wieder an­nehmen werden. Paris , den 9. Feb.

Die Aukunft des Grafen von Carletti als Botſchafters des Großherzogs von Toskana , erweckt unter dem hieſigen Publikum die Meynung, daß er ernſt­hafte Friedensunterhandlungen vou ei⸗ nem groſſen Hof im Auftrag habe. Die­ſer Graf von Earletti hat ſeit dem An fang der Revolution ſich als einen war­men Freund der franzoſiſchen Nation gezeigt, und deßwegen findet er hier

zute Aufnahme· Es iſt wirklich an

ſichert, daß der Wohlfahrtsausſchu dem daß di

bmnen einiger Tagen einen Bericht in che An R

ie Jakobiner hoͤchſtgefaͤhrli­ur Ermordung eines lionalkonventien in gewiſ­ſeu heimen Clubbs gefaßt hatten; ei⸗ nige dieſer Emporer ſind bereits arre tirt, andern ſpuͤhrt man ſcharf nach. Dieſer Tagen fand man das Bruſt bild Maxats vor der Thuͤr eines Mez gers aufgehaͤngt die Straſſenjungen machten ſich gleich daruͤber her, und warffen es nut Steiuen im Stuͤcken. Um nun dem fernern Unfug dieſer Art ein Ende zu machen, ſo hat die Na tionalkonvention decretirt, daß keinem Burger die Ehre des Pantheons bewil­ligt noch deſſen Bruſtbild oͤffentlich aufgeſtelft werden konne, als 10. Jah­re nach ſenem Tode. Einer der vorgeſteru arretirten Jakobſner Babeu­bot der Wache 30,000. Livres wenn ſie ihn laufen lieſſe. Nicht um Mil­lionen, gab dieſe zur Antwort, Auch bey den hieſigen Tagloͤhnern ſtellt ſich nach und nach wieder moraliſches Ge­fuͤhl ein. Dieſer Tagen arbeiteteten vie­e Tagloͤhner an Wegſchaffung des Sei­