Die BnndcSbeschlüssc von 1832 und 1834.

Liberale verdächtigten Politiker eröffneten. Wie den Karlsbader Beschlüssen von 1819 die Wiener Konferenzen von 1820 folgten,so wurden anch die Bnndesbeschlüsse von 1832 dnrch Konferenzenin Wien fortgesetzt, deren Beschlüsse aber dann gleich als bindendbetrachtet und nicht erst noch der Bundesversammlung zur Beschluß-fassung vorgelegt wnrden.

Die Rede, mit der Fürst Metternich am 12. Juni 1834 dieletzte Sitzung eröffnete, in der die Beschlüsse von den Einzelstaatenangenommen ivnrden, mag hier folgen als ein lebendiges Zeugnisdes Geistes dieses ganzen Regiments.

Aus den Stürmen der Zeit ist eine Partei entsprossen, deren Kühnheit,wenn nicht durch Entgegenkommen, so doch durch Nachgiebigkeit bis zumÜbermute gestiegen ist. Jede Autorität anfeindend, weil sie selbst sich zurHerrschaft berufen wtthnt, unterhält sie mitten im allgemeinen politischenFrieden eiueu inneren Krieg, vergiftet den Geist und das Gemüt des Volkes,verführt die Jugend, bethört selbst das reifere Alter, trübt und verstimmtalle öffentlichen und Privatvcrhältnisfc, stachelt mit voller Überlegnng dieVölker zu systematischem Mißtrauen gegen ihre rechtmäßigen Herrscher aufund Predigt Zerstörung nnd Vernichtung gegen alles, waS besteht.

Diese Partei ist es, welche sich der Formen der in Deutschland ein-- geführten Verfassungen zn bemächtigen gewußt hat. Lb sie diesen scheinbargesetzlichen, langsamen und sicheren Weg oder den des offenen Aufruhrs ein-schlage, immer verfolgt sie den nämlichen Zweck. Planmäßig vorschreitendbegnügte sie sich zuerst damit, in den ständischen Kammern den Regierungengegenüber eine Position zu gewinnen. Allmählich ging ihr Streben weiter:die gewonnene Stellung sollte thuulichst verstärkt werden. Dann galt es,die Regierungsgewalt in möglichst enge Grenzen einzuschließen: endlich solltedie wahre Herrschaft nicht länger in dem Staatsoberhaupte kouzcutrierlbleiben, svndcru die Staatsgewalt in die Lmuipotenz der ständischen Kammernverpflanzt werden. Und in der That dürfen wir uns nicht verhehlen, daßdie Partei mit größerem oder geringerem Erfolge leider ihren Zweck hiernnd da zn erreichen gewußt hat: weiter, daß, wenn nicht bald dem über-flutenden Strome dieses Geistes ein liemmender und rettender Damm ent-gegengesetzt und in dem mächtigen Entwickelungsgange jener Fortschritte derFaktion ein Abschnitt gemacht wird, in kurzem selbst das Schattenbild einermonarchischen Gewalt in den Handen mancher Regenten zerfließen könnte.

Um die ganze Unwahrheit dieser Worte zu empfiudeu, wendeman den Blick nnr einen Augenblick aus die namhastesteu nnd ein-flußreichsten Schriften der Liberale», auf die oft genannten Werkevon Paul Pfizer und Neyscher, auf Tahlmanns Politik oder aufdie Hauptartikel in Rottecks und Welckers Staatslexikon oder auf