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Anrüchiges und Allzumenschliches : Einblicke in das Kapital Pfui / Paul Englisch
Entstehung
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Wen man aus dem Dreck gezogen, der hofiert einem zum

Dank aufs Maul.Wo die Liebe hinfällt, da bleibt sie liegen, und ivär's ein

Misthaufen.

Einem Horcher an der Wand, gibt man einen Dreck in dieHand.

Kälberdreck, armer Leute Hoffart und Gewalt, die verrie-chen bald.

Dat sin Minschen! segt Füst, erst schilen se up de Klink,

denn seggen's: Füst, malt de toer to!Schiete, segt Kriethe!

Spezifisch niederösterreichische Sprichwörter verzeich-nen die Anthr. II, 61 ff.:

Herrendreck und Pfaffendreck stinkt im ganzen Land.

Friß Fett, so machst, du keine Knochen, das heißt, sei dei-nen Vorgesetzten gegenüber liebedienerisch, so wirst duein gutes Leben haben.

Man muß nicht stärker farzen wollen, als der Ars vermag,das heißt: Schuster, bleib bei deinem Leisten!

Wer einen Dreck im Munde hat, dem stinkt die ganze Welt,sagt man von einem, der die ganze Welt verlästert.

Wer kann an allen Dreck denken, sagte die Frau zumManne, als sie das Mittagessen für ihn zu bereiten ver-gessen hatte.

Eine besonders reiche Ausbeute liefert das Elsaß .

Gschisse is nich gmolt, sunscht könnt e jeder Hund mole S9 .

Besser a Schiß gelon, of der Doktor verton (Besser einenCrepilus lassen, als den Arzt zu Rate ziehen).

Von einem, der Sommersprossen hat, sagt, man, er hätt' mit.dem Teufel Schißdreck gedroschen.

Von jemand, der trotzig ist und gern mit dem Fuß auf-stampft, sagt man: Hell nix im Kopf, aber im Ars.

Es schißt eme nackichte Mann in de Hossesack gebrauchtman von einem lügenhaften Weibe.

Von einem, der ungern an eine Arbeit, herangeht, sagt man:Der geht, an d'Arbeit, eer meint, es is ihm in d'Händg'schisse.

39 Vgl. Anthr., Bd. 3, S. i32ff.

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