nachdem er das leckere Mahl gepriesen hat: „Dochnichts sein wird es morgen bereits ... was der leidigeSchwamm des gewünschten Stabes gestehen wird." UndSeneka berichtet in seinem 70. Brief, daß ein germani-scher Sklave aus Verzweiflung dadurch Selbstmord ver-übt habe, daß er sich einen solchen Stab in den Schlundhinabstieß.
War demnach als hinreichend für Reinigungsge-legenheiten Sorge getragen, so fanden sich doch schonzur damaligen Zeit Widerspenstige, die „den Abort nichtso verließen, wie sie ihn anzutreffen wünschten". Ver-unreinigungen und Bekritzeln der Wände waren an derTagesordnung. An den Thermen des Titus mußte zumBeispiel eine warnende Inschrift angebracht werden,die den Zorn der Götter auf das Haupt dessen herab-rief, der die Mauern zu beschmutzen wagte:
Duodecim dios et Dianam et Jovem Optimum
Maximum habeat iratos quisquis hic mixerit aut cacarit.
Als während der Regierung des Kaisers Nero eine grobeSchmähung gegen den Kaiser angeschrieben ward, wagtekein vornehmer Römer, diesen Ort mehr zu betreten,aus Furcht, der Verfasserschaft geziehen zu werden.Sehr zimperlich benahm sich in dieser Hinsicht KaiserTiberius . Unter ihm galt es als ein Verbrechen, eineöffentliche Latrine zu betreten, wenn man einen Finger-ling mit dem Bildnis des Kaisers trug. Ja, man mußtesich sogar hüten, darin ein Geldstück mit dem Ab-zeichen der kaiserlichen Majestät sehen zu lassen 16 .Um die Narrenhände vor dem Bekritzeln der Wändeabzuschrecken, gravierte man neben die Verbote zweiSchlangenbilder. Im ganzen Mittelalter behielt man diese
1C Daremberg und Saglio, a. a. O.154