Ende des ersten Jahrhunderts schrieb. Er erzählt voneiner Dame Thais:
Thais duftet so schlecht wie nicht des geizigen WäschersAltes Geschirr, das just mitten im Wege zerbrach.
Aus den erwähnten Wandmalereien und der ausgegrabe-nen römischen Waschanstalt wissen wir, daß der Urinin vier großen gemauerten Waschbehältern, die unter-einander in Verbindung standen, gesammelt wurde."In den öffentlichen Abtritten für ernstere Bedürfnisse(lairinae slerquilianae) gab es geschlossene Gemächermit Sitzplätzen, wie schon aus den Bezeichnungen: sellazperforatae hervorgeht 14 .
Die Privatlatrinen in den kaiserlichen Gemächern warenprächtig ausgestattet. Die im Jahre 1773 ausgegrabenen,später wieder überdeckten Klosette des Kaisers Au-gustus sind ganz aus Marmor. Auch der Sitz ruht aufschön verzierten marmornen Säulen. In dem marmornenFußboden war auch ein Loch vorhanden, über das mansich stellen konnte, wenn man den Sitz nicht benützenwollte. Unter dem Fußboden floß dauernd frisches Was-ser, das durch gegossene bleierne Bohren zugeleitetwurde 15 . Das Klosett des Kaisers Hadrian stand mitden großen Abzugskanälen in Verbindung. Seltsamer-weise hat man aber keinen Palast eines Vornehmen ge-funden, der gleichfalls Abzugskanäle aufweist.Zur Säuberung waren Eimer mit Wasser aufgestellt.Jeder Eimer enthielt einen Stab, an dessen einem Endeein Schwamm befestigt war. Nach der Beinigung wurdeder Stock wieder in den Eimer zurückgestellt Martial,der von der Vanitas vanitatum singt (Ep. 12, l\8), sagt,
1* Bibl. scalol., S. i4-
1 5 Darembertj und Saglio, Dictionnairc des antiquites grecques etromaines. Paris 1877 ff.: cloaca.
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