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früher vorhanden gewesen sein, denn schon im Jahrei33o wird im „Confeßbuch" der Stadt Frankfurt a. M.eine Frau Hilla als „schizhuzfegern" erwähnt 34 . 1werden die zum Reinigen gedungenen Arbeiter „husel-feger" oder „heymlichkeitsfeger" genannt Sie hattenden Auftrag, den gesammelten Kot auf der Mainbrückeauszuschütten, beileibe an keinem andern Ort, bei Ver-meidung von Strafen 35 .
Die Reinigung solcher Abortgruben geschah aber nurselten, und so ist es verständlich, daß die gelegentlicheSäuberung gewaltige Mengen Schmutz zutage förderte.Die „Frankfurter Chronik" 36 berichtet zum Reispiel ausdem Jahre 1/177. daß die Grube eines „Profait" oder„Profeyen" (Abort) 9 Fuß lang, 6 Fuß breit und 6 Fußtief sei und beim Reinigen 992 Eimer Kot enthaltenhabe, und Anton Tucher, der genaue Aufzeichnungenmachte, erzählt uns von den „haimlichen gemächern" 37aus den Jahren i5o7—1517, daß er im Jahre i5o8durch zwei Arbeiter die Grube reinigen ließ. Zum letz-tenmal war dies 1 ^99 geschehen. An dieser Grube,die 9 Fuß lang, 8 Fuß breit und i3 Fuß tief war, hattendie Arbeiter 10 Stunden lang zu schöpfen. Rei der näch-sten Reinigung im Jahre 1515 wurden in 11 Stunden2 3 Karren Schmutz weggefahren. Das war im Hinter-hause. Im Vorderhause lag zwischen den beiden Leerun-gen ein Zwischenraum von sage und schreibe l\o Jahren(1/177 und Man wußte damals den Wert des
34 K. Bücher, Berufe der Stadt Frankfurt a. M. im Mittelalter,Leipzig 191/1, S. ioü.36 K. Bücher, a. a. O.
36 C. A. von Lersner, Der Stadt Francfurt Chronica 1706, Bd. 1,S. 5i2.
37 Anton Tauhcr, Haushaitungshuch, hrsg. v. W. Loose, Stuttgart 1877.
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