lieh, daß bei Homer Nausikaa genötigt war, die Kleiderihrer Brüder gründlich zu waschen 78 .Die Römer bedienten sich zu dem gedachten Zweckeder Finger, später eines Stockes, an dem schließlich einSchwamm befestigt wurde. In jedem öffentlichen Klo-sett befand sich ein mit Salzwasser gefüllter Eimer undeinem derartigen Stock, wie aus Martial 79 ersichtlichist, wo er sagt:
Aber das Mahl ist fein: ich gesteh''s, das feinste, doch nichts
sein
Wird es morgen bereits, ja auch heute noch, ja jetzt,Was der leidige Schwamm des gewünschten Stabes gestehn
wird.
Das ist die Ursache, warum das Wort spongia(Schwamm) in Latein nur mit „Reverenz zu melden!"gesagt wird. Ein Sklave, der den wilden Tieren vorgewor-fen werden sollte, wußte kein anderes Mittel, sich demzu entziehen, als daß er diesen Stock sich in die Kehlestieß und daran erstickte 80 .
Das in den öffentlichen Latrinen zur Verfügung stehendeSalzwasser konnte natürlich auf die Dauer den an Luxusund Wohlleben gewöhnten Römern nicht genügen. DasWasser wurde mit wohlriechenden Substanzen duftendgemacht, und die Vornehmen parfümierten sich dazunoch am ganzen Leibe 81 .
Ob die Römer auch bereits Papier verwendeten, ist nichtganz sicher. Catull spricht allerdings von „cacatacharta". Ob er aber damit ein Werk bezeichnen will,das nur gut ist, bei der Entleerung gelesen zu werden,oder ob die Schrift Reinigungszwecken zu dienen be-
78 Vgl. Homer, Odyssee, cant. VI.™ Ep. XII, 48.
80 Nouvecu Merdiana, S. 31.
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