heit bewahrt werden solle. Diese Anschauung vertratenübrigens auch die Griechen, denen es verboten war, dieFontänen oder Flüsse zu verunreinigen 86 .
Eigentümlicher Reinigungsmittel bedienten sich die Rus-sen im 17. und 18. Jahrhundert. Man gebrauchte dazu„wohlpolierte kleine Schäuflein von Tannenholz".Die deutschen Rauern bedienen sich noch heute, wennnichts anderes zur Hand ist, der von der Natur zur Ver-fügung gestellten Mittel, wie Gras, Stroh usw. Papierzur Reinigung ist seit langem gebräuchlich. Das eigensdazu hergestellte Klosettpapier kam 1880 auf und sollamerikanischen Ursprungs sein. Bis 1900 galt die Ver-wendung solchen Papiers als Luxus. Erst in den letztenzehn Jahren hat es sich eingebürgert. Rollenpapierwurde in Deutschland zuerst von der im Jahre 1896 inRerlin gegründeten „British-Paper-Company Alcock& Co." fabriziert 86 a .
Um nun auch dem Humor zu seinem Recht zu verhelfen,sei schließlich das „Lied von der Reinlichkeit" ange-führt, das man noch heute nach der Melodie „Studio aufeiner Reis" bei Studentenkneipen singt 87 .
Um die Reinlichkeit zu fördern,Ist vor allem zu erörtern,Wie, womit, wozu und wannMan sich reinlich putzen kann.
Schon in seinen KinderjahrenHat ein jeder wohl erfahren,Daß man von dem Stuhlgang herNicht so reinlich wie vorher.
Eh' wir uns vom Sitz erheben,Bleibt doch meistens etwas kleben,
86 Hesiod. Erga kai Hemerai, Vers 756.88« Feldhaus, a. a. 0., S. s83.
87 Anthr. IX, S. 5oa.
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