Hand verwendet, die deshalb als unrein gilt. Feldhaus(S. 282) erzählt, daß einem Apotheker, der den Orient-feldzug mitmachte, seine kleinen Flaschen in rätsel-hafter Weise abhanden kamen, sobald man mit der tür-kischen Begleitmannschaft des Lazarettes in die Wüstekam. „Eines Tages klärte sich das Rätsel: Die Flaschenwurden von den Türken in Ermangelung von Steinenzum Abputzen verwendet" Auch bei den Arabern giltdie linke Hand aus dem gleichen Grunde für unrein 83 .Einen plausiblen Grund, warum die Mohammedanerkein Papier verwenden, gibt Beroalde de Verville , wiebereits früher angegeben, und weiterhin Kindleben M :„Überdies halten sie dafür, daß das Papier nicht so be-quem dazu ist, diesen Theil des menschlichen Leibes,den die natürliche Nothdurft beständig schmutzigmacht, so zu reinigen, daß gar keine Unsauberkeit übrigbleibt, und daß ihre Gebete nicht erhört werden kön-nen, wofern sie nicht ganz rein wären, weil sie vor Gott mit einer völligen Reinigkeit des Leibes und der Seeleerscheinen müßten."
Der gleichen Anschauung huldigen natürlich auch diePerser, soweit sie Mohammeds Glauben angehören. Jedereinigermaßen Vornehme hat seine Kupferkanne immerbei der Hand, und läßt sie sich gegebenenfalls durchseinen Diener nachtragen 85 . Da die Mitführung solcherKannen aber nicht immer angängig ist, schreibt das mo-hammedanische Ritual vor, die Entleerung möglichst amUfer eines fließenden Baches oder im Wasser selbstzu vollbringen. In früherer Zeit war das anders. Zo-roaster befahl, daß das Wasser überall in seiner Rein-
83 Lane, Die Sitten der Ägypter, I, i53; II, 11; Anthrop. VII, 23i.
84 Galanterien der Türken, Frankfurt und Leipzig 1783, I, 173.
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