In feiner im März 1895 erfchienenen, mit einem Geleit=■wort Bambergers verfehenen Abhandlung „Gegen denWährungsumfturz" (Berlin ) hatte Helfferich überzeugendnachgewiefen, daß keinerlei Grund vorliege, an den inDeutfdiland beftehenden Währungsverhältniffen etwas zuändern, daß ferner die Agrarkrife keineswegs hervor=gerufen fei durch unfere Währungsverhältniffe und daßeine Befeitigung der agrarifchen Notflände durch Einführungder Doppelwährung nicht zu erreichen fei. Lebhafte inwenig vornehmer Weife von Arendt im „Deutfchen Wochen=blatt" gegen Helfferich gerichtete Angriffe veranlaßten diefenzu einer Erwiderung in der „National=Zeitung", und esentfpann fleh daraus eine in Briefen geführte Polemik, diein ihrem Verlauf von Helfferich im Juli 1895 unter demTitel „Bimetalliftifche Kampfesart" (Neuffcadt a. H.) alsBrofchüre veröffentlicht wurde. Diefe Veröffentlichung ließbereits erkennen, wie Arendt beftrebt war, den Kampf vomrein fachlichen auf das perfönliche Gebiet hinüber zu fpielen,um die Schwächen und Lücken feiner Verteidigung desBimetallismus zu verfchleiern. Eine Schrift von 0. Wülfing„Währung und Indufbrie" hatte inzwifchen ebenfalls durchHelfferich eine prompte Abfertigung erfahren in der vonTheodor Barth herausgegebenen „Nation" unter der Über=fchrift „Adam Riefe und Herr Wülfing als Bimetal=lift". In der gleichen Zeitfchrift war fchon vorher (Mai 1895)ein Auffatj Helfferichs „Der argentinifche Währungs=weizen" erfchienen und am 21. Juni 1895 hatte die National=Zeitung einen Artikel aus feiner Feder über „Die Kon=kurrenz der Länder mit unterwertiger Valuta aufdem Getreidemarkt" gebracht.
Profeffor Knapp war mit diefer publiziftifchen Tätigkeitfeines früheren Schülers wenig einverflanden. Er meinte,Helfferich habe fleh durch feine Brofchüre „Über denWährungsumfturz" als Streitender entfchleiert, und daswerde man ihm nicht vergeffen. Er warnte ihn und rietihm, fich bis zur Fertigftellung des Werkes über die Geld=reform ftill zu verhalten. Aber das entfprach nicht der
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