Natur Helfferichs. „Ida weiß fehr wohl" — fo antworteteer — „daß es für meine perfönlichen Intereffen befferwäre, midi bis zur Veröffentlichung meines großen Werkesruhig zu verhalten. Anderfeits glaube ich aber, daß dasöffentliche und allgemeine Intereffe verlangt, daß jederfein Möglidiftes tue, um nicht mehr gut zu machendeFehler auf dem Gebiet der Währungspolitik zu verhindern.Leider ifb die Anzahl derjenigen, welche durch ihre Sach=kenntnis und Federgewandtheit imftande find, hier etwaszu leiften, fehr klein; aber um fo größer werden die An=forderungen, denen der einzelne genügen muß. Nichts=deftoweniger werde ich mich hüten, mich allzu tief einzu=laffen. — — Ich hoffe, Sie verübeln mir unter denobwaltenden Umftänden nicht, daß ich Ihren Rat, fürwelchen ich Ihnen fehr dankbar bin, diesmal nicht ganzbefolge."
Auch dem zu agitatorifchen Zwecken auf die InitiativeBambergers zu Anfang 1895 gegründeten „Verein zumSchutze der deutfchen Goldwährung" lieh Helfferich feine wert=volle Mitarbeit. Diefer Verein bezweckte u. a., Handelund Induftrie und deren berufene Vertretungen für diebegehende Goldwährung zu gewinnen und im Wege einergroßzügigen Propaganda durch die von ihm heraus=gegebenen Schriften weite Kreife, auch der nicht volks=wirtfchaftlich Gebildeten, über das Wefen der Währungund die begehenden Streitfragen aufzuklären. Dadurchwurde den Veröffentlichungen des deutfchen Bimetalliften=bundes und den währungspolitifchen Forderungen derAgrarier möglichft wirkfam in breitefter Öffentlichkeitentgegengetreten. Das gefchah im Mai und Auguft 1895durch zwei der Feder Helfferichs entflammende aufklärendeSchriften über „Die Währungsfrage" (Stuttgart ) und„Währung und Landwirtfchaft" (Stuttgart ). Hier zeigtefleh die glückliche Begabung des Verfaffers, in gemein=verftändlicher knapper Darfteilung unter Weglaffung allesNebenfächlichen nur das Widitigfte zu fagen und durchgefchichtliche und andere Hinweife zu erläutern. Dabei
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