liftifche Agitation, da fleh diefe auf die Parole „Bimetallis=mus nur mit England " feftgelegt hatte. Gleichwohl dauerteunter dem Einfluß der fllberfreundlichen Beftrebungen inden Vereinigten Staaten von Amerika und bei der zumBimetallismus neigenden Haltung der franzöfifchen Re=gierung der Währungsftreit in Deutfchland noch eine Zeit=lang weiter fort, wenn auch in abgefchwächten Formen.Erft als eine im Herbft 1897 nach London gefandte ameri=kanifche Währung smiffion an einer glatten Abfage derengiifchen Regierung im Jahre 1898 gefcheitert war, ver=ftummte die lärmende Propaganda für den Bimetallismusin Deutfchland.
Mit der Veröffentlichung eines Äuffatjes über „Dieinclifche Baumwollspinnerei und die Silberentwer=tung" in Reuters „Finanzchronik" (London 1896) und einergrößeren Abhandlung „Zur Gefchichte der Goldwährung"(Berlin 1896) hatte auch die aktuell=publiziftifche und pole=mifche Tätigkeit Kelfferichs ihren vorläufigen Abfchluß ge=funden. Die letztgenannte Schrift brachte die Entftehungund die Ausbreitung der Goldwährung in den wichtigftenKulturländern zur Darfteilung und wies gleichzeitig bimetal=liftifche Angriffe und Verdrehungen tatfächlicher Vorgängezurück.
Im Jahre 1898 fah fich dann Helfferich veranlaßt, eineSchlußabrechnung mit feinem Hauptgegner Dr. Arendt zuhalten. Bei den Vorarbeiten für fein im März desfelbenJahres veröffentlichtes Werk über die Reform des deutfehenGeldwefens hatte er das in der Ärendtfchen Schrift „Dievertragsmäßige Doppelwährung" mitgeteilte Material unddie Ausführungen über die Silberentwertung einer genauenNachprüfung unterzogen. Dabei hatte er eine verblüffendgroße Zahl von Unrichtigkeiten in der Wiedergabe der vonArendt benufjten authentifchen Quellen feftgeftellt. Eshandelte fich, abgefehen von harmlofen Druckfehlern, fowohlum Fehler in den Zahlenangaben, als um die falfahe Wieder=gäbe von Zitaten, die den Sinn des Originals ftark entftelltenund zum Teil fogar in fein Gegenteil verkehrten. Vielfach
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