wendete er jetjt wieder fein volles Intereffe zu, trotj derÜberfülle von fonftiger Arbeit, die auf ihm laftete.

Es ift ihm fpäter wiederholt im Reichstag und in derPreffe zum Vorwurf gemacht worden, daß er es währendfeiner Ämtsführung als Staatsfekretär des Reichsfchatjamtsverfäumt habe, rechtzeitig und in ftärkerem Maße durchErhebung von Steuern Geld für die Kriegführung zubefchaffen, anftatt durch die faffc ausfchließliche Ausgabevon Kriegsanleihen den falfchen Eindruck unvermindertenWohlftandes im Lande aufrecht zu erhalten. Insbefonderefei durch diefe Änleihepolitik die fpätere Inflation gefördertworden, weil vom Herbft 1916 ab die Reichsausgaben nichtmehr durch die Ergebniffe der Anleihen gedeckt werdenkonnten und deshalb in wachfendem Maße zur Ausgabevon Banknoten gefchritten werden mußte, um das Defizitim Budget auszugleichen. Hätte Helfferich — fo wurdebehauptet — gleich nadi feinem Amtsantritt als Schats=fekretär die damals noch ungebrochene Steuerkraft desdeutfdien Volkes im Wege der Durchführung eines groß=zügigen Steuerplanes voll ausgenutzt, fo wäre die Inflationdadurdi gemildert worden. Diefe Kritik richtete fich alfogegen Helfferichs Währungspolitifche Einficht und war außer=ordentlich fchwerwiegend. Lediglich deshalb erfcheint esangezeigt, fie hier wenigftens kurz zurückzuweifen, obgleichdie Darfteilung ftaatsfinanzieller Maßnahmen, wie die Än=leihepolitik, an fich nicht zum Thema gehört.

Helfferich beftreitet, daß es ihm überhaupt möglichgewefen wäre, die Einbringung von Steuern in ftärkeremAusmaße, als es gefdiehen ifb, herbeizuführ.en. Schon inder Reichstagsfhjung vom 2. Juli 1920 hatte er Veranlaffunggenommen, den gegen ihn gerichteten Angriffen entgegenzu treten. Später hat er im zweiten Bande feines Werkes„Der Weltkrieg" in einem befonderen Kapitel mit gewohnterGründlichkeit auseinandergefetjt, welche Zwangsmomentedie Erhebung von Reidisfteuern damals verhinderten,und nachgewiefen, daß von ihm alles getan worden ift,was möglidi war, um diefen Momenten entgegen zu

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