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Karl Helfferich als Währungspolitiker und Gelehrter : Erinnerungen / von Karl von Lumm
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2, Spätere währungspolitifche Leiftungen1902 bis 1922

T*\ie Kampfperiode Helfferidis war nun endgültig abge= Konfe=±J fchloffen. Gleidiwohl hat er auch nodi fpäter bis zu nzen ^feinem Tode bei jeder (ich bietenden Gelegenheit zu wich=tigen Fragen der Währungs= und Bankpolitik in der Tages=preffe, in Fachzeitfchriften und Denkfdiriften Stellung ge=nommen, und feine Äuslaffungen in Wort und Schrift habenbei feiner anerkannten Autorität Beachtung in der öffent=lichkeit gefunden, auch jenfeits der deutfchen Grenzen. Infeinen verfchiedenartigen Berufsftellungen hatte er vielfachGelegenheit, an wichtigen Konferenzen und Kongreffen teilzu nehmen.

So wurde er als Delegierter der deutfchen Regierungzur Teilnahme an der vom 16. bis 23. Juli 1903 unterdem Vorfrtj des Reichsbankpräfidenten Koch in Berlin tagendenAmerikanifch=Mexikanifchen Währungskonferenz"berufen*). Die Konferenz befchäftigte fich mit der Befeitigungder Wechfelkursfchwankungen zwifchen den Goldwährungs=ländern und den noch vorhandenen Silberländern, ein Ziel,das auch ohne Feftlegung des Silberwertes und ohneBimetallismus erreicht werden konnte, wie das BeifpielIndiens inzwifchen gezeigt hatte. Dabei wurde von vorn=herein auf Erörterungen über den Bimetallismus verzichtet.Die Ergebniffe, die eine erfreuliche Übereinftimmung derMeinungen erkennen ließen, wurden in einer Refolutionniedergelegt. Als Helfferich feine Anfchauungen überwichtige zur Beratung flehende Punkte in einer längerenRede zum Ausdruck gebracht hatte, wendete fich meinXadibar in jener Sitjung, der Führer der amerikanifchenDelegation, Mr. H. H. Hannah, zu mir und fprach feinebewundernde Anerkennung aus über die Darlegungen.

*) Vgl. das amtliche Protokoll der Verhandlungen der internatio=nalen Währungskonferenz in Berlin 1903.

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