fation der Geldverfaffung. Daran anfchließend fudit er dasGeld unferer modernen Volkswirt fchaft theoretifdi zu er=faffen, in feinen Funktionen, in feinen Beziehungen zumStaate, nach feiner Organifation, nach den Urfachen undWirkungen der in ihm vorgehenden Veränderungen*). Einhervorragendes Verdienft ift die gründliche Darfteilung derMünzgefchichte und der Bedeutung der Edelmetallproduktionfür die Entwicklung des modernen Geldwefens. Währendaber ein theoretifdi eingeteilter Kopf ausgehen würde voneinem rein theoretifch relevanten Problem, z. B. dem, wieder Geldwert zu erklären fei, war bei Helfferich die Löfungderartiger Probleme nidit das Hauptziel. Sie ergab fichfür ihn vielmehr auf dem Wege einer Darftellung, die dashiftorifche Werden und die tatfächlichen Zufammenhängeeiner gut funktionierenden Währung swirtfchaft zu fchildernund zu erklären fucht. Helfferich hat in der glücklichftenWeife das gefamte theoretifche Denken und die praktifcheErfahrung über das Geldwefen in feiner Darftellung ver=einigt, ohne allerdings einen eigentlich originellentheoretifchenGedanken zur Grundlage eines neuen Syftems zu machen.

Ein folches neues Syftem ift von feinem Lehrer G. F. Knappim Jahre 1905 durch die von ihm gefundene „StaatlicheTheorie des Geldes" gefchaffen worden. Helfferich fah fichveranlaßt, in der im Jahre 1910 veröffentlichten zweitenAuflage feines Buches fich mit diefer Theorie, die in derWiffenfchaft Auffehen erregt hatte und ftark umftrittenwurde, auseinanderzufet>en. Zu diefem Zwecke hat erdas Kapitel über die Geldverfaffung faft ganz umgearbeitetund es, foweit die Analyfe des Geldes in Betracht kommt,den Ergebniffen der Knappfdien Forfchung angepaßt. Inder Hauptfache aber blieb Helfferich Gegner der KnappfdienLehre. Die Äuffaffung Knopps geht dahin, das Geld feilediglich ein Gefchöpf der Rechtsordnung, feine allgemeineund wefentlichfte Eigenfchaft fei die allen Geldarten ge=raeinfame Chartalität, das ift die verwaltungsrechtliche

*) a. a. 0. Einleitung S. 3.

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