Druckschrift 
Geschichte der Buchdruckerkunst in ihrer Entstehung und Ausbildung : Ein Denkmal zur vierten Säcular-Feier der Erfindung der Typographie ; Mit einer reichen Sammlung in Holz und Metall geschnittener Facsimiles der seltensten Holztafeldrucke, Nachbildungen von Typen alter berühmter Officinen und Proben von Kunstdrucken nach den neuesten Erfindungen unserer Zeit / von Dr. Karl Falkenstein, Königl. Sächs. Hofrathe und Oberbibliothekar, ...
Entstehung
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Calendaire in srimzös. Sprache. Das Leiden Christi.

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darunter ans einer jeden Seite eine Frau !mit dem Nimbus; in der Lust schwebenum das Mittelkreuz kleine Tcufelchen.Unterschrift:Sie Sanctus Paulus Übe-rat a Daemone rum eruec bene-Äicta."

Die Druckfarbe ist grau und das Wasserzeichendcö Papiers ein einfacher Anker ohne Ring, dermit einem Stäbe endigt. Der Plattcurand zurLinken scheint abgeschnitten zu sein. Die Höhedes Bogens beträgt 9 Zoll 8 Liu., die Breite14 Zoll. Noch ist dieses höchst seltene xylo-graphische Druckdeukmal ganz unbekannt undvon keinem Bibliographen erwähnt, vielleichtauch einzig und allein nnr von Sotzmann, Leonde Laborde und Baron Nnmohr gesehen. Möchtees dem kenntnisreichen Besitzer recht bald ge-fallen, dasselbe im zweiten Theile seiner tress-lichenAehrenlese auf dem Felde der Kunst" durchNachbildung zur Kenntniß des büchcr- uud tnnst-liebendcn Publicums zn bringen!

Unterrichtend müßte ein Vergleich dieses xylo-graphischen ProducteS, weun irgendwo noch einvollständiges Exemplar vorhanden, mit derGe-schiedenis van het heylighe Crnys", Cnlcnborch,Jan Veldcncr, 1483. in kl. 4. sein, einem eben-falls höchst seltenen typographischen W-rke, welches33 Blatter und 66 Holzschnitte enthalt, unter derenjedem vier Verse in hollandischer Sprache zu lesensind. Eine ausführliche Beschreibung dieses wich-tigen Veldencr'schen Druckes findet man bei vldllin,L!d>ic>tl>e>!!v K^encei'iüiiiv, ?om. III. p. 348-378.,wo Alles zusammengestellt ist, was Heineclcen,itles gvuer^Ig p. 461. und der tressliche Katalog derCrevenna'schen Bibliothek, Th. I. S. 36. darübersagen. Dibdin erläutert seine Beschreibung dnrchsechs Facsimiles.

XXVII

Lalenäaire." Ein Kalender in franzö-sischer Sprache ohne Drnckort, ohne Jahrzahl undDrucker in 12. Nebst der weiter oben schon be-schriebenenI^rt au morier" wol das erste xylo-graphische Product, welches in Frankreich entstanden

j und bis ans Didllln, ^e<ies .^Itlivrsi. II, 303. allenBibliographen unbekannt geblieben ist.

Vier Blätter stellen die Erdkugel vor, indemein jedeS derselben eine Seite einnimmt undin der Einleitung mit Ost-Nord-West anfangt.Blatt 5 zeigt ebenfalls eine sphärische Verzierungmit einem Spruchzeddel, auf welchem geschriebenstehet:V söt les licur." Blatt 6 stellt eineCharte vonGroßbritanien" vor, sowie ein sieben-tesFlandern", obgleich mau darauf die Stadtund die Kathedrale vonNonen" deutlich erkennenkann. Ein achtes Blatt enthält verworrene undschwer zu cntzisserudc Darstellungen, obgleich dieWorteBrabant" undFlandern" auf der einenSeite mit großen Buchstaben eingegraben sind.

Hierauf folgt der Kalender mit sehr kleinenund fast unleserlichen Buchstaben. Ein halbrun-deS Tiagrammapour sauoir combien de Licurrhaeun Degrc de Lomiitnde eontirnt" eröffnetalsdann auf fünf Blättern einen Cyklns von Hei-ligenbildern und deren Symbolen, welche durchwagercchte Parallellinien von einander abgesondertuud durch roh geschnittene Mönchsbuchsraben be-zeichnet sind. Letztere, sowie die ganze Schrift desTextes, besonders aber die Forin der arabischenZiffern auf Blatt 5 deutcu auf das Ende dcSfünfzehnten oder sogar selbst auf den Anfang dessechSzchnten Jahrhunderts hin. Die ans sehrdickem Papiere bestehenden Blätter sind nnr ansder einen Seite bedruckt. DaS einzige bis jetztbekannte Exemplar befindet sich in Lord Spencer'SBibliothek zu Althorp. Früher war es in DawsonTuruer'S Besitz. Vcrgl. vlbclin, Gelles ^lUioi^».II, 303.

xxvm

DasLeiden C h r i st i" (?->Lsio v. >l. ^ssueiirist!). Siebcnzchn xylographische Blätter, welchegeistliche Darstellungen, besonders von dem LeidenChristi enthalten, mit eingedrucktem Erklärungen.EineS der wenigen bis jetzt bekannten Exemplarebesitzt die Universitätsbibliothek zu Heidelberg , wo esin den deutschen Handschriftencodcr cLLexxxviII,Bl. 141 bis 151 mit eingebunden ist.

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